Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 3. Heft (3. Heft / 1933)

um dort mit der eigenen 5. Kompagnie Teile dieses Regiments abzulösen, welche Teile sich 
nach links verschoben, um ihre dort schüttere Schützenlinie zu verdichten. Die Ablösung und 
Aufstellung der eigenen 5. Kompagnie, sowie das Einbauen der Maschinengewehre war um 
3 Uhr früh des 7. August beendet. 
Von der Maschinengewehrabteilung 2 waren drei Gewehre in der vordersten Stellung 
zur Flankierung der Drahthindernisse, Richtung südwest, im Frontraum der eigenen 5. Kom 
pagnie Landwehrinfanterieregiment Nr. 2 eingebaut. Links im Anschlüsse an die eigene 
5. Kompagnie befand sich die 4. Kompagnie Infanterieregiment Nr. 46 und ebenfalls zwei 
Maschinengewehre von Infanterieregiment Nr. 46. Das eigene 4. Maschinengewehr war bei 
der 7. Kompagnie Landwehrinfanterieregiment Nr. 2, welche die Riegelstellung vom Kreuz 
östlich Folw. Koropiec, ungefähr entlang des Karrenweges besetzt hatte, eingebaut. 
Um 6 Uhr früh begann das russische Wirkungsfeuer, das sich zeitweise zum Trom 
melfeuer steigerte und ununterbrochen bis 12 Uhr mittags andauerte. Während dieser Zeit 
befanden sich die Maschinengewehre in Deckung des Schützengrabens. Durch Granat 
volltreffer wurden zwei Infanteristen der Maschinengewehrabteilung in ihrer Deckung ver 
schüttet und konnten nicht geborgen werden, ein Mann wurde verwundet. In der Riegel 
stellung wurde ebenfalls Feldwebel Feichtner verschüttet, der infolge innerer Verletzungen 
am 8. d. M. ins Spital abging. 
Um 12 Uhr mittags setzte das Trommelfeuer aus und nun begann der gegnerische An 
griff. Die Alarm- und Beobachtungsposten verständigten sofort die in der Deckung befindliche 
Mannschaft, die Gewehre wurden in Stellung gebracht und begannen sofort den in drei 
Linien rechts von uns vorgehenden Gegner flankierend zu beschießen. Die Wirkung war eine 
ausgezeichnete, der Angriff brach auf halbem Wege zusammen. Ein kleiner Rest des Feindes 
flüchtete sich in feine Stellung zurück. Rach einer kleinen Pause erfolgte ein zweiter Angriff, 
der abermals durch das Infanterie- und Maschinengewehrfeuer abgewiesen wurde. Einige 
Russen setzten sich nun in den Granattrichtern dicht vor unserem Drahthindernis fest, nun 
wurden die Maschinengewehre gewendet, um diesen Raum zu beschießen, als bereits der 
dritte Ansturm direkt gegen unsere Stellung erfolgte, wo die Russen bis an die Drahthindernisse 
kamen und dort von unserem Maschinengewehrfeuer empfangen, in dichtem Haufen liegen 
blieben. Run erfolgte eine Pause und es setzte nochmals auf zirka fünf Minuten ein sehr 
lebhaftes Artilleriefeuer auf unsere Stellung ein. Jedes Gewehr hatte bis jetzt 7—8 Gurten 
verschossen. Einige schadhafte Gurten wurden an die 5. Kompagnie, welche wenig Munition 
hatte, abgegeben. Bald setzte nun der vierte Angriff an, in dessen Verlauf es dem Feinde gelang, 
links von uns durchzubrechen. Unsere Maschinengewehre arbeiteten ruhig weiter, ohne davon 
Kenntnis zu haben, als die Russen bereits in der linken Flanke die Schützenlinie aufzurollen 
begannen. Das linke Gewehr wurde vollkommen überrascht und blieb mit der ganzen Be 
dienung in den Händen des Feindes. Die Russen drangen mit großer Raschheit in der linken 
Flanke im Schützengraben vor. Die Bedienung des mittleren Gewehres konnte das Ma 
schinengewehr noch in den Graben reißen, auseinandernehmen, doch infolge der auf sie ein 
dringenden Russen das Material nicht mehr von der Stelle bringen. Mit Knappheit den 
Gegner mit der Pistole von sich ferne haltend, konnten zwei Mann der Gefangennahme ent 
rinnen. Das rechte Gewehr konnte mit einigem Material noch herausgenommen, auf unge 
fähr 150 Schritte zurückgebracht werden, als sie von der Flanke von einer stehend feuernden 
russischen Schwarmlinie beschossen wurden, welche ihnen den Rückzug abschnitt und das 
Insicherheitbringen des Materials unmöglich machte. Als die Russen in den vordersten Graben 
eindrangen, eröffnete auch das 4. Gewehr in der Riegelstellung (bei der 7. Kompagnie) das 
Feuer, aber schon als drei Gurten verschossen war, gelang es dem Gegner auch hier in Flanke 
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