Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 3. Heft (3. Heft / 1933)

richtenstelle, bei der verschiedene trostlose Mitteilungen zu vernehmen waren, wurde der neugierige 
österreichische Oberst sofort mit liebenswürdiger Artigkeit entfernt. 
Zwischen den trüben Bildern eine nette Szene mitten im Schlachtenlärm war die Ankunft des 
neuen Stabschefs, des bayrischen Generalstabsmajors von Griesheim — der für den bei seinem Morgen 
besuch in der Feuerlinie verwundeten tapferen Vorgänger, Generalstabsmajor Freiherrn von Riedel, 
per Auto eintraf — wie er, als ob es sich um einen Empfang bei Hof handelte, in tadelloser Uniform 
mit blinkendem Helm, eine vornehme Erscheinung, sich in strammer Haltung bei Generalleutnant von 
Kraewel meldete und kurz eingeführt die Leitung des Befehlsapparates übernahm. 
Oberst von Unger bringt am 7. August 1916 das erste Bataillon, Hauptmann Wundrak, 
gegen die Höhe Horb zur Entwicklung. 
Unterdessen hatte die Wucht des neuerlichen Vorstoßes Bruffilows die vordersten deutschen 
Linien bereits ins Wanken gebracht. Generalleutnant von Kraewel befahl im Wege der 119. Infanterie 
division dem 1. Bataillon, auf der Straße gegen Okna auf die Höhe Horb Kote 339 zu marschieren. 
Man konnte die deutschen Linien immer zahlreicher zurückgehen sehen. 
Generalleutnant von Kraewel wurde ungeduldig, als er noch immer nichts vom 1. Bataillon sah. 
Da erbat sich Oberst von Unger den Befehl zur Beschleunigung des Eingreifens dieses Ba 
taillons und ritt direkt auf die Höhe südlich ^ 299, wo er um 12 Uhr 40 Minuten nach 
mittags die Tete des Bataillons bei der Gabel der erhaltenen Fahrwege östlich Lokutki erreichte, 
Hauptmann Wundrak im Gespräch mit dem deutschen Kommandanten des Infanterieregimentes Nr. 129 
antraf und nach kurzer Feststellung der Lage das Bataillon Wundrak auf die Höhe Kote 306 zur Ab 
wehr des feindlichen Andringens zur Entwicklung brachte. Dann ritt Oberst von Unger zum Gruppen 
kommando zurück, berichtete über die Lage und daß der Befehl des Gruppenkommandos für das Ba 
taillon erst um 12 Uhr 30 Minuten nachmittags eingetroffen war und deshalb nicht früher ausge 
führt werden konnte. 
Inzwischen hatte das 1. Bataillon mit seinem Vorstoß den Erfolg, daß die Russen örtlich teils 
zum Stehen, teils zum Zurückweichen gebracht wurden; doch bald gingen sie mit größerer Übermacht 
wieder vor, so daß das Bataillon von Überflügelung bedroht, da rechts und links kein Anschluß mehr 
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