Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 3. Heft (3. Heft / 1933)

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rieregiment Nr. 4 fanden, eine neue Abwehrfront bezogen werden. Auch Major Damaschka befand 
sich am linken Flügel, leider ohne der ihm entglittenen Honved und Jäger. 
Salven, die den Russen von den beiden Höhen entgegengeschickt wurden, verfehlten ihre Wirkung 
nicht. Die Russen unternahmen keinen weiteren Angriff mehr, sie hatten sich wundgerannt. 
Wieder war die Russenflut abgedämmt. Den ungeheuren Wogen, die uns seit der Auswaggonie- 
rung in Kolomea täglich entgegenbrandeten, vor den wir, wenn auch nur schrittweise, mehrmals zu 
rückweichen mußten, mit den wir Tag und Nacht unter unsäglichen Verlusten seit einer Woche zu 
kämpfen hatten, wurde ein Halt geboten. Die Russen vermochten eine Entscheidung nicht zu erzwingen, 
ihr Ziel nicht zu erreichen. 
Nun begab sich Oberst von Unger ins Tal, um hinter der Mitte seines Regiments die Verbindung 
mit allen Teilen leichter in die Hand zu bekommen. 
Oberst Max Freiherr von Pitreich, der damalige Generalstabschef des VIII. Korps, Feldzeug- 
meister von Benigni, schrieb am 23. Mai 1930 in einem an besonderer Stelle erstatteten Berichte: 
„Das VIII. Korpskommando, dessen Generalstabschef ich in der fraglichen Zeit (Juli 
1916) war, führte damals den Befehl über sämtliche Truppen vom Dnjester bis an den Kar- 
patenkamm. Insgesamt waren dies sieben Divisionen, gegliedert in die Korpsgruppe G. d. I. 
von Hadfy, Fmlt. Snjaric und Fmlt. von Habermann. Erstere zwei zwischen Dnjester und 
Pruth, letzterer südlich des Pruth. Zahl und Ausdehnung der unterstellten Gruppen ergibt, 
daß eine Detailorientierung über die Kampsführung der unterstellten Truppen beim VIII. 
Korpskommando damals nicht bestehen konnte. Die Kämpfe, die sich zwischen dem 30. Juni und 
6. VII. 1916 in dem genannten Raume abspielten, gehörten zu den besonders schwierigen, weil 
schon durch die vorhergegangene Kampfperiode ein Teil der Truppen schwer erschüttert war. 
Die Aufgabe aller unterstellten Truppen war damals, das Vordringen des Feindes zwischen 
Dnjester und Karpaten zum Stehen zu bringen. Den südlich des Pruth kämpfenden Teilen 
kam damals die Aufgabe zu, sowohl eine Umfassung von Süd her zu verhindern, als auch die 
Verbindung mit den an den Karpatenkamm zurückgegangenen Gruppen (G. d. K. von 
Korda und Fmlt. von Brudermann) nicht abreißen zu lassen. Da die Russen es aber gerade 
auf diese beiden Ziele abgesehen hatten, richteten sie damals ihre Hauptanstrengung gegen 
den südlichen Flügel der dem VIII. Korpskommando unterstellten Front, und dies mit einer 
ganz besonderen Vehemenz. Es ist deshalb gewiß nicht übertrieben, wenn die bezeichnete 
Kampfperiode vom 30. VI. bis 6. VII. 1916 übereinstimmend als eine der schwierigsten be 
zeichnet wird. 
Auch mir sind diese Kampftage und speziell die Ereignisse am südlichen Flügel bei 
Oslaw-bialy in besonders unangenehmer Erinnerung geblieben. Ich war über den dortigen 
Verlauf der Kämpfe in fortgesetzter telephonischer Verbindung mit dem Generalstabschef 
der dortigen Gruppe Major Freiherr von Uriel und daher weiß ich auch, daß sich das k. k. 
Lir. Nr. 2 unter seinem Obersten von Unger besonders gut hielt." 
Der anfangs Februar 1918 von Oberleunant Dr. Ludwig Langoth überreichte Bericht über die 
Zeit vom 28. Juni bis 7. Juli 1916 wird wie folgt vollinhaltlich wiedergegeben: 
„Erinnerungen an Potok czarny. 
Da meine Tagebücher vom Mai, Juni, Juli 1916 abhanden gekommen sind, schreibe 
aus der Erinnerung an der Hand der Karte meine Eindrücke nieder, die aus obiger Zeit 
in mir noch leben. Es soll kein Gefechtsbericht sein, dieser wurde ja damals sofort nach der 
Schlacht verfaßt, dem vorgesetzten Kommando vorgelegt und findet sich heute im Konzepte
	        
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