Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 3. Heft (3. Heft / 1933)

Hier seien einige Tagebuchaufzeichnungen und Berichte von Mitkämpfern in jenen Tagen wort 
getreu wiedergegeben: 
Hauptmann Artur Kamine k, damals Kommandant des 3. Bataillons, meldete im 
seinerzeitigen 
Gefechtsbericht 
über die Gefechtstätigkeit des 3. Feldbaons am 1. Juli 1916 auf den Höhen Kote 713 — A 638 De- 
bowy—Kote 673 Struby—Koje 687. 
Am 1. Juli 1916 befand sich das III./Lir. 2 in nebenstehender Situation: 
Um 4 Uhr vorm, besichtigt der Baonskmdt. Hptm. Kawinek die linke Flügelstellung 
und führt die Besetzung der Lücke zwischen Kote 649 und A 688 durch Ausdehnung der 16./45. 
und 12.12. Komp, und Einschiebung von Feldwachen und Posten durch. 
Während der Umformierung am linken Flügel trifft 8 Uhr vormittags die Depesche ein, 
daß der Gegner den rechten Flügel des Hptm. Bauer HJR. 300 angreift, plötzlicher Feuer 
lärm. — Auf Ersuchen wird die 3. Komp. Hptm. Lehner vom Gruppenkmdo. Exz. Habermann 
zudisponiert. — Sofort darauf befiehlt das Grupkmdo. Lir. 2 mit 2 Baonen zum Gegen 
angriff über 707 auf Kote 673. — Hptm. Bauer (HJR. 300) meldet, er brauche dringend 
Verstärkung, da Gefahr des Durchbruches bestehe. — Die Abschnittsreserve auf Struby habe 
er schon eingesetzt. — Sonst steht keine Reserve zur Verfügung. — Gleichzeitig hört man 
Hurrarufe der Russen, dann nimmt der Gefechtslärm langsam wieder ab. — Kurz darauf, 
zirka 9.40 Uhr vormittags, meldet Obltn. Perner, es seien Russen zwischen IR. 45 und HJR. 
300 durchgebrochen. — Darauf zieht Baonskmdt. Hptm. Kawinek die 12. Komp, aus der 
Feuerlinie vom Dtzbowy ab, weil keine Reserve vorhanden, und dirigiert sie im Laufschritt 
zur Verstärkung auf den rechten bedrohten Flügel und unterstellt sie Obltn. Perner zwecks 
Hackenbildung. — Die Stellung am Dtzbowy wird durch Annahme einer neuen Verkürzung 
der Front gehalten. — Die telephonische Verbindung zu Lir. 2 und HJR. 300, sowie Gruppe 
Habermann wird unterbrochen. — Obltn. Perner meldet, daß auf seinem Flügel die an 
schließenden Honved zurückfluten. Teile dieses Rgmts. sieht man bereits im Tale. Um 10 Uhr 
vorm, rasche Abfertigung eines Meldereiters auf Aufforderung der 44. LIBrig. GM. Schön 
auer. — Mittlerweile gelingt es Obltn. Perner, die zurückgehenden Teile, welche von der 
Honved überrannt und mitgerissen wurden, nach 10 Uhr vorm, wieder vorzunehmen und die 
anbefohlene Flankenstellung zwischen Kote 673 und Kote 687 anzunehmen. Die unterbro 
chene Leitung zu Obltn. Perner wird hergestellt. Neuerlich geht die Honved zurück und nimmt 
den rechten Flügel der Perner-Komp. mit. Perner meldet das Zurückgehen des eigenen rechten 
Flügels des Baons. — Inzwischen meldet auch der Obltn. (Name unbekannt), Kmdt. der 
16./JR. 45. Komp, persönlich, daß auch HJR. 305 am linken Flügel des III./Lir. 2 marsch 
bereit sei und den Rückzugsbefehl auf Höhe Waratek erhalten habe. — Die vollkommen iso 
lierte Lage, das Flanken- und Rückenfeuer, welchem das Baon ausgesetzt ist und besonders die 
Gefahr einer gänzlichen Einschließung, veranlassen den Baonskommandanten, Vorbereitun 
gen zum Rückzüge zu treffen. — Um 10.45 Uhr vorm, diktiere ich dem Adjutanten Lt. Güßgen 
die Depesche ein (da 9. und 12. Komp, telephonisch unterbunden): An 9. und 12. Komp.: 
Das Baon III./Lir. 2 bricht die Linie vom rechten gegen den linken Flügel ab und sammelt sich 
bei E.-H.-St. Sloboda-Wies. — Der Befehl wird jedoch noch nicht abgesendet. — Dann befehle 
ich telephonisch an die 10. Kp. mündlich und persönlich an Oblt. Seidl und Komp.-Kmdt. der 
16./45. auf A Debowy: „HJR. 300 wurde zurückgeschlagen, HJR. 305 geht gleichfalls zurück. 
Das Baon wird sich in kleinen Gruppen vom rechten gegen den linken Flügel zurückziehen. 
Es beginnt die 9. Komp., die folgenden Unt.-Abtlg. verbleiben somit mindestens V2 Stunde 
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