Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 [H. 1] ([H. 1] / 1929)

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Am 25. November konnte das Regiment das Herrenhans von Pilica in Besitz nehmen und nun im ruhigeren 
Stellungskampfe sich erholen, bis es am 13. Dezember wieder in einen anderen Kampfraum geworfen wurde. 
Die Gefahr der russischen Dampfwalze war für Preußisch-Schlesien, wie die Zukunft zeigte, für 
immer gebannt. 
Am 28. November übernahm Oberstleutnant Josef Maretich v. Klokoü das Regimentskommando. 
Schon am 18. November zeichnete sich die 3. Maschinengewehrabteilung durch besondere Tapfer 
keit aus. Leider fiel an diesem Tage ihr schneidiger Kommandant Oberleutnant Franz Kofler und der 
Waffenmeister Michael Lehner. Zugsführer Johann Turner übernahm das Kommando dieser Abteilung, zeigte 
bei großer Tapferkeit besonderes Geschick, handelte wiederholt aus eigenem Antriebe, auch bei der Besitz 
ergreifung der Spiritusfabrik bei Pilica, in der er seine Maschinengewehre in Stellung brachte und durch 
deren Feuerwirkung die Besitznahme des Herrenhauses von Pilica dem Regimente wesentlich erleichterte. Da 
für von seinem Bataillonskommandanten zur Auszeichnung mit der goldenen Tapferkeitsmedaille vorgeschla 
gen, welchen Antrag auch der Regimentskommandant und Brigadier stellten, bekam Turner jedoch nur die 
silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse und seine tapferen Mithelfer gingen leer aus. Einer derselben, der 
Infanterist Josef Trinkfaß sei hervorgehoben, der, zur Aufklärung als Patrouille mit noch drei Mann in die 
Spiritusfabrik vorausgeschickt, dort 40 Russen antraf, kurz entschlossen derart schneidig auftrat, als ob ihm 
eine Kompagnie folgen würde, so daß die Russen die Gewehre niederlegten und sich von ihm dem unter 
dessen herangekommenen Maschinengewehr-Abteilungskommandanten als Kriegsgefangene zuführen ließen. 
Ganz anders ist das Kriegerlos der Sanitätsgehilfen Feldwebel Josef Strauß und Franz Sonn 
leitner, die für ihren stillen Opfermut bei der Bergung von Verwundeten ihr Leben lassen mußten 
und das des Sanitätsgehilfen Zugsführers Johann Holzbauer, der in Ausübung seiner Pflicht, trotz des 
Genfer Kreuzes, von den Russen buchstäblich erschlagen wurde. 
Verluste 
Offiziere 
Mannschaft 
tot 
ver 
wundet 
ver 
mißt 
ge 
fangen 
tot 
ver 
wundet 
ver 
mißt 
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fangen 
18. November 
3 
5 
- 
- 
51 
146 
14 
45 
19. bis 25. No 
vember 
6 
6 
53 
231 
17 
80 
26. November bis 
12. Dezember 
- 
9 
20 
4 
1 
Generaloberst Graf Dankt, der damalige Armeekommandant, schrieb: „Es wurden große Vorteile er 
rungen, die Russen zurückgeworfen, bis zu ihrer Erschöpfung festgebannt und Preußisch-Schlesien dauernd 
geschützt. Ohne die heldenmütigen, ewig denkwürdigen Anstrengungen der 1. Armee hätte der Nordflügel 
vom Südflügel unserer Front getrennt werden können, und die russische Flut wäre über die deutschen Lande 
hinweggebranst. Wir haben mit unseren Leibern den festen Damm gebildet. 
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