Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 [H. 1] ([H. 1] / 1929)

Boreoeviö von Bojna wurde zum Kommandanten der 3. Armee ernannt. Am 5. September begann die neuer 
liche Vorrückung zunächst nach Berdychüw, am 7. September über Moosberg nach Wola-Dobrostanska, am 
8. September zum Angriff gegen Stradez und über Wielkopole gegen Rottenhan und Porzecze-Janowskie 
und am 10. September auch gegen Malczyce. 
Eine interessante Episode sei hier eingeflochten, entnommen dem Band 4 des Werkes Conrad, „Meine 
Dienstzeit" Seite 690 und 691: 
„Am 10. September, es war ein klarer sonniger Tag. fuhr das Armeeoberkommando von Przemysl 
auf das Schlachtfeld, passierte Grüdek auf der schmalen Dammstraße, verließ die Automobile und begab sich 
an das Ostende der Häuserreihe Morgi. Es war der Kampfraum der 6. Infanteriedivision. Um den Wald 
nordöstlich der Grodcckagora wurde gekämpft, es hieß, er sei genommen und Berge russischer Leichen liegen dort. 
Im anschließenden Raum bis Stradez schien der Kampf im Stehen. Eigene Truppen waren im Vor 
gehen auf Malczyce gemeldet. Auf dem markanten Höhenkomplex von Stradez stand Artillerie im Feuer, 
es war leider russische. 
Ich kannte diesen Höhenkomplex aus der Zeit her, da ich als Hauptmann Generalstabschef der 11. 
Infanteriedivision in Lemberg war. Er spielte schon damals bei Manövern eine Rolle. Ihn im Feindes 
besitz zu wissen, war mir unangenehm; ich äußerte dies zu meiner Umgebung. 
Mit kalter Ruhe verfolgte Erzherzog Friedrich, mit jugendlichem Interesse Erzherzog Karl die ihm 
neuen Vorgänge. Er war mutig und unerschrocken, sowie ich ihn auch später bei ähnlichen Anlässen immer 
gefunden habe," schrieb Conrad. 
Es neigte sich die Schlacht der Krisis zu. 
Der von allen Abteilungen des Regiments, in dem am 10. September vom Armeeoberkommando be 
obachteten Raume, in den Tagen vom 8. bis 11. September auch gegen Malczyce mit Raumgewinn, aber 
großen Opfern, geführte heldenhafte Kampf endete mit dem durch die Gesamtlage notwendig gewordenen 
Befehl des Armeeoberkommandos, das Kampffeld in der Nacht vom 11. zum 12. September zu räumen. 
Die Schlacht von Lemberg wurde abgebrochen. 
480 österreichisch-ungarische Bataillone waren im Kampfe mit 936 russischen gestanden. 
Der russische General Danilow schreibt: „Die große Anstrengung und die hohe Zahl der Verluste 
verhinderte unglücklicherweise unsere Armee, den Erfolg durch Verfolgen des Feindes auszunützen." (Heft 24 
vom 1. Juni 1923 der Usvus militaire francaise.) 
Das kennzeichnet am besten den Erfolg. 
Offiziere 
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Rückmarsch 1914. 
Fast unbemerkt vollzog sich das Loslösen vom Feinde. Der Nachhutstellung des Regiments bei Weißen 
berg am 12. Septeniber näherten sich nur Kosakenpatrouillen, die durch abgegebene Salven gleich wieder 
verscheucht wurden, so daß das Regiment noch am 12. September unbelästigt vom Feinde zur Nächtigung 
nach Laszki marschieren konnte. 
Weitere anstrengende Märsche, meist neben der Straße auf vom Regen aufgeweichten Ackerboden, der 
an manchen Stellen ein Morast war, in den Ohren das unaufhörliche Rattern der endlosen Trainkolonnen, 
die in mehreren Reihen die Straßen überfüllten, so daß für die Truppen kein Platz übrig blieb, brachten 
Skizze 4 
beiliegend.
	        
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