Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 [H. 1] ([H. 1] / 1929)

52 
Zum Hauptposten östlich Dublany ritt der Bataillonshornist Synek mit dem Befehle: Die Kompagnie 
Kawinek solle nach vorwärts au das eigene Bataillon Anschluß suchen, da das eigene Regiment über 
Zydatyeze vorrücke, weil eine feindliche Brigade mit viel Artillerie sich von Kamionka-Strumilvwa auf 
Zottance bewege. Hauptmann Kawinek bestimmte den Zug Leutnant von Oschtzadal als Vorpatrouille, ließ 
mit 400 Schritt Distanz die Haupttruppe und das Fassungskommando Leutnant Pichl folgen und die 
Feldwachen durch eine Ordonnanz voin Abmarsche verständigen; sie sollten die Queue bilden. Direktion: 
Waldrand beim ,,Z" von Zydatyeze. Unterwegs traf Hauptmann Kawinek den Divisionär, der sich über 
die Haltung der Mannschaft erkundigte und seine Grüße der Kompagnie übermitteln ließ. 
Bei Zydatyeze stieß Kawinek ans das Bataillon und meldete seinem Bataillonskommandanten, daß er 
vom Divisionär erfahren, daß die Armee Dank! einen großen Sieg bei Krasnik errungen habe. Dieser 
große Waffenerfolg war bereits bekannt und schon der Mannschaft verlantbart worden. Daß sich alle dar 
über freuten, ist selbstverständlich. 
Die 2. Kompagnie wurde nun an der Tete ihres Bataillons einrangiert. 
16 km waren noch bis zum Meierhof Bolszow und eine sengende Hitze erschwerte den Marsch. Es 
wurde daher nordöstlich Wisloboki eine Rast eingeschaltet. Während derselben sah man den ersten Ver 
wundeten: ein Husarenoffizier wurde auf einem landesüblichen Fuhrwerke zurücktransportiert. Dahinter sein 
Pferd, von seinem Diener geführt. Achtungsvoll wurde der Offizier begrüßt, leichenblaß, aber mit einem 
stolzen Lächeln auf den Lippen, dankte er. Ihm folgten bald andere. Verwundete Offiziere und Mann 
schaften des 80. Infanterieregiments wurden vorbei gegen Lemberg gebracht und schon kamen auch die 
ersten Flüchtlinge. Juden aus Kamionka-Strumilowa zogen mit ihren Familien die einzig staubige Straße 
daher, gegen die Hauptstadt. Die Kriegsfurie hatte sie davon gejagt. 
Die Kavallerie, die Arbeiterabteilnngen, die Sanitätsanstalten und Munitionskolonnen wurden in 
Zydatyeze zurückgelassen und um 8 Uhr abends hatten auch die Truppen ihr Marschziel erreicht und be 
zogen auf freiem Felde in Gefechtsgruppierung zwischen Remenow und Meierhof Bolszow ein Lager.*) 
Die Nacht war bitter kalt und unruhig: Wagengerassel, Verwundetentransporte, Rückmarsch fremder 
Verpflegsstasfel, Automobile und dergleichen verursachten fortwährend Lärm. 
Nächtigung des Landwehrinfanterieregiments Nr. 2 am 26. August 1914. 
Am 27. August 1914, zeitlich morgens, wurde bekannt, daß 
die 44. Landwehr-Jnsanterietruppendivision für die Kämpfe im Nor 
den von Lemberg nicht mehr in Betracht komme, sondern östlich 
Lemberg Verwendung finden soll und daher in den Raum von 
Podberezce verschoben werde. Sie wurde dem 3. Armeekommando 
zur Verfügung gestellt. 
Nächtigung des Landwehrinfanterieregiments Nr. 2 
am 27. August 1914. 
Skizze 3c. 
*) Das Infanterieregiment Nr. 14 nächtigte in Mosty-Wielkie.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.