Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

P. Einmachen der Gemüse und Früchte. 
1. Preiselbeeren. Die Preißelbeeren werden sauber 
verlesen und gewaschen. Dann setzt man sie in einem sauberen 
Kessel aufs Feuer, ohne Wasser, nur mit der Feuchtigkeit des 
Waschens, und läßt sie weich kochen. Sobald sie gar sind, 
gießt man sie durch einen Porzellandurchschlag und mißt den 
Saft. Auf 1 Liter Saft nimmt man 2 Pfund Zucker, setzt 
dies beides zusammen noch einmal aufs Feuer und läßt es 
unter fortwährendem Abschäumen so lange kochen, bis es geliert. 
Dann schüttet man die Früchte in den Saft, schwenkt sie vor 
sichtig darin umher und füllt die Preißelbeeren, wenn sie etwas 
verkühlt sind, in Gläser. Am andern Tage verbindet man die 
Gläser mit Blase, nachdem man auf die Früchte ein rundes 
Blättchen weißes Papier, das in Rum getaucht war, ge 
legt hat. 
2. Salzgurken (Saure Gurken.) Nicht zu große 
Schlangengurken sind zum Einmachen die besten. Sie werden 
vorerst in Wasser gewaschen wobei man sich einer Bürste 
bedient und dann mit Salz in ein Geschirr gelegt; jedoch ■ 
wird zu viel Salz vermieden, weil dadurch die Gurken leicht 
faulig werden. Nach vierundzwanzig Stunden werden sie 
getrocknet und zwischen Schichten von Dille, Weinholz, einigen 
Eichenblättern und den Blättern des sauren Kirschbaumes, am 
besten in ein Faß, gethan und mit Wasser begossen, womit die 
Einlage einen Tag stehen bleibt. Den folgenden Tag wird das 
Wasser ab- und kochend wieder darauf gegossen, was überhaupt 
3 Tage wiederholt wird. Sollte das Wasser noch nicht hin 
reichend salzig sein, so wird etwas Salz beigemengt. Das 
endlich zugespundete Faß bewahrt man an einem trockenen 
Orte auf.