Volltext: Der Skiläufer

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Die Lattung in der Lust 
ist um so schöner, je ruhiger sie ist. Körper senkrecht zum Hang! 
Starke Armbewegungen sind möglichst zu vermeiden. Ost sind sie un 
vermeidlich, um eine schiefe Körperhaltung zu korrigieren. Wenn 
die Arme zwei- bis dreimal nach Verlassen der Sprungschanze im 
Kreise wie Luftschrauben herumschwingen, so sieht das wie der 
Flügelschlag eines großen Vogels aus und hilft dazu, etwas weiter 
zu kommen. Am imposantesten wirkt die Haltung der leicht gebeugten 
Arme nach vorwärts, wobei die Hände oder wenigstens die Ober 
arme zum Rudern gebraucht werden. Führt der Springer bei 
dieser Haltung auch noch die Ski eng beieinander, genau parallel 
und parallel zum Hang, so wohnt dieser Stellung eine flughafte 
Ruhe und Majestät inne. Die richtige Skihaltung ist der schwierigste 
Teil während der Lustfahrt. Eine völlig korrekte Skihaltung mit 
abwärts geneigten Spitzen ist äußerst selten zu beobachten. Die 
Hölzer, die sich so ungebärdig in der Luft benehmen und wie 
aufgeregte Gäule in die Höhe steigen, haben schon manchen Springer 
fast zur Verzweiflung gebracht. Wenn man kurz nach Verlassen 
der Sprungkante die nach vorn gestreckten Arme seitwärts zurück 
schlägt und den Körper noch einmal gewissermaßen in zweiter, 
verstärkter Auflage streckt, so erfolgt durch die abwärts gestreckten 
Zehen ein Herabdrücken der Skispitzen von selber. Das Rezept ist 
gut, aber die Ausführung ziemlich schwer. Sonst wären nicht so 
viele mit den Enden herabhängende Ski in der Luft zu sehen. 
Der Aufsprung. 
Kurz vor dem Aufkommen auf den Schnee wird ein Ski, ge 
wöhnlich der rechte, etwas vorgeführt und der Stoß mit federnden, 
aber nicht zu tief gebeugten Knien aufgefangen. Ist der stärkste 
Druck überwunden, so wird der eine Ski, was natürlich schon in 
einem Bruchteil der nächsten Sekunde geschehen muß, noch weiter 
vorgeführt, wodurch die Balance nach vorn und hinten gesichert 
ist. Die seitliche Balance wird durch die Arme erleichtert. Der Auf 
sprung, der von aller Zaghaftigkeit frei und nicht hart, sondern 
elastisch sein soll, hängt stark von der Skihaltung in der Luft ab. 
Doch sind Aufsprünge, bei denen die Gleitfläche gleichzeitig in ihrer
	        
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