Volltext: Der Skiläufer

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Anleitungen sein können, wird man kaum vollendet Skilaufen, 
am allerwenigsten aber springen lernen. Dazu gehören scharfe 
Augen, die gut auf das aufpassen, was diejenigen Springer machen, 
welche flott abspringen, sicher aufkommen und auch in der Weiter 
fahrt stehenbleiben. Utib dann braucht es auch etwas Mut, nicht 
nur zum Springen, sondern gegen sich selbst: der Mut, ohne großes 
Getöse und Geplapper sich ganz im stillen selbst die Schuld zu geben, 
wenn man stürzt. Und dann noch eines. Nichts übereilen wollen. 
Erst allmählich, wenn man auf einem 40 Zentimeter hohen Sprung 
hügel von fünf Sprüngen vier steht, den Hügel erhöhen und einen 
größeren Anlauf nehmen. Springen ist eine Kunst. Gut und weit 
springen eine ziemliche Kunst. Der beste Weg, um ein Springer 
zu werden, ist, wenn man eine Maßschnur längs der Aufsprung 
bahn legt, um gleich ablesen zu können, wie weit man gekommen ist. 
Das ist anfangs völlig gleichgültig. Wer nicht zuerst seine ganze 
Aufmerksamkeit darauf richtet, kleine Sprünge in korrekter, schöner 
Haltung zu machen, der wird es nie weit bringen. Wenn man einen 
Anfänger von seinen zehn Metern reden hört, die er springt, so 
liegt einem oft die Antwort auf der Zunge: Doch frage mich nur 
nicht wie. Es gibt beim Springen eine solche Menge von Verhal 
tungsmaßregeln zu beachten, was nur bei größter Konzentration 
der Körper- und Geisteskräfte möglich ist, daß alle außerordent 
lichen Verhältnisse störend wirken. Wer von einem 40 Zentimeter 
hohen Hügel plötzlich zu einem solchen von einem Meter Höhe 
übergeht, dem wird es klar werden, was ich meine. 
Der Bau großer Sprunganlagen ist schon fast eine Wistenschaft. 
Die Profile zweier bekannter Sprunghügel, nämlich vom Livbaken 
bei Hönefes in Norwegen und vom Feldberghüge! im Schwarzwald, 
sind charakteristisch für die zwei verschiedenen Arten des Sprung 
hügelbaus. Beim Livbaken ist die Anlaufbahn nur 59 Meter, am 
Feldbergsprunghügel 100 Meter lang. Was die erste zu wenig an
	        
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