Volltext: Der Skiläufer

daß es auf der Erde eben nichts Vollkommenes gibt. Kauft 
man sich sehr schwere, starke Ski, deren Aufbiegung dick im 
Holz und so steif ist wie das Hinterende, so ist die Wahrschein 
lichkeit, daß sie brechen, gering. Dafür erinnern sie aber 
einen beim Bergaufgehen durch ihr Gewicht fortwährend an ihre 
Unzerbrechlichkeit. Nimmt man ein Paar dünne, leichte Brett 
lein, deren Spitzen nervös zittern, wenn man sie oben zur Probe 
biegt und zurückschnellen läßt, so darf man eines großen Genusses 
beim Laufen sicher sein, besonders wenn man es einmal kann. 
Ob aber das Vergnügen sehr lange dauern wird, das ist eine andere 
Frage. Das elegante, englische Halbblut hält auch nicht so viel aus 
wie ein schwerer Normännerschlag. Die Aufbiegung der Ski in der 
Mitte, die Spanne, soll auch allmählich verlaufen, d. h. vom Skiende 
bis zum Beginn der Schnabelaufbiegung gehen. Ihr Zweck ist 
nicht etwa der, dem Schneeschuh Federung zu verleihen, wie oft 
geglaubt wird, sondern sie soll verhindern, daß der nur in der 
Mitte durch den Körper belastete Schneeschuh sich nach unten 
dürchbiegt. Die Spanne muß so hoch sein, daß die untere Fläche 
des Ski vom Hinterende bis zum Beginn der Aufbiegung durch 
die Belastung des Körpers aus einer leicht gebogenen zu einer 
ganz ebenen, geraden Fläche wird, d. h. etwa 2—3 cm. 
Mit dem Holz sei man nicht zu heikel. So sehr eine gewisse 
Vorsicht gegenüber den Händlern angezeigt ist, so soll man ihnen 
nicht das Leben saurer und das Geschäft schwerer machen als nötig. 
Ski, deren Wachstumsschichten schnurgerade parallel verlaufen und 
die gar keine Schönheitsfehler haben, sind sehr selten und sehr 
teuer. Eschenholz ist das einzig richtige. Es gibt natürlich auch 
noch gewisse Spezialitäten und Finessen, wie Hickory oder fur 
nierte Bretter (Hickory mit Föhre zusammen) und andere Speziali 
täten mehr, aber diese kommen nur für den vollkommenen Kenner 
in Betracht. Etwas Querholz, wenn es sich nicht gerade an der 
vorderen Aufbiegung befindet, schadet nichts. Kleine Aste haben 
auch wenig Bedeutung. Oft gibt es sehr langsam und dicht ge 
wachsenes, etwas verknorpeltes Holz, dessen Maserung nicht gerade 
schön aussieht, das aber zäh ist wie Eisen. Bedenklich sind nur größere 
Aste, und zwar wegen der Vruchgefahr,- aber auch deshalb, weil 
sich in ihrer Umgebung meist Widerholz befindet, das leicht gegen 
den Strich aufreißt und dann auf die Fahrt bremsend wirkt. 
Uber die Färbung zerbreche man sich nicht lange den Kopf. 
Die Naturfarbe des Holzes ist am schönsten, wenn die Ski im Laden 
stehen. Die Struktur der Fasern, die durch den Firnis noch mehr 
hervortritt, ist an sich schon ein schöner Schmuck der Ski. Die zwei
	        
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