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vertrieben, theilß ermordet. Nunmehr sind
demnach die vielen hundert Einsiedler⸗Hoͤhlen
leer, aber es besteht noch das Kloster.
Am besagten Tage kommen die Franzis⸗
kaner und katholischen Pilger dort an und
werden von den griechischen Moönchen gastlich
aufgenommen. Was sie ihnen zum Willkomm
vorsetzen, besteht in einer Flasche sehr schar—
fem Branntwein (sogenanntem Absynt) einem
mit Strohhäckerling vermischten Brote, Fei—
gen, gedörrten Fischen, Oliven und Pome—
ranzen. Dagegen bringen die Franziskaner den
Griechen Wein aus Bethlehem, besseres Brot,
denn sie kommen von Bethlehem (Haus des
Brotes) und andere bessere Lebensmittel.
Zur Mitternachtszeit wird die Mette und
in der Frühe werden gemeinschäftlich die kirch—
lichen Stundengebete gebetet. Dann kehren die
Wallfahrer wieder zurück nach Bethlehem. Sie
nehmen einen anderen Rückweg und kommen
an der Hoͤhle Davids vorüher, wo einst die—
ser König auf seiner Flucht vor Saul sich
verborgen hielt. Dort werden jene Psalmen
abgesungen, die der königliche Sänger muth—
maßlich eben daselbst zu seinem Troste und
zu Gottes Ehre an Ort und Stelle gedichtet
und zum Harfenspiel gesungen hat.