Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

KOXαœ 
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7. Die Grotte der gängenden hei⸗ 
ligen Iungfrau. 
Zuürnf Minuten vom⸗Kloster, das ist⸗ der 
Gebuͤrtsstaͤtte und Krippe des Herrn, in der 
Richtung der Mittagsgegend zu ist die soges, 
nannte heilige Milchgrotte. Nach einer ur— 
alten Ueberlieferung, besonders der Armenischen 
Christen, s oll die heilige Jungfrau, die ja in 
der Stallgrotte wiederholt von den Hirten, 
dann feierlich von den heiligen drei Konigen, 
und (wie zu; vermuthen ist) von noch vielen 
Andern, zum Beispiele: der heiligen Base Eli⸗ 
sabeth und den ehrwürdigen Joachim, die 
kaum zwei Stunden davon entfernt lebten, be⸗ 
sucht worden ist fich, wenn sie allein. und. 
ungestoͤrt sein wollte, an diesen Ort begeben 
haben, um das göttliche Kind zu säugen. — 
Nach einer örtlichen Sage der Bethle⸗ 
hemiten hat diese Hohle den Namen der.Milche 
grotte“ daher, weil Maria, die heilige Jung⸗ 
frau, wie wohl zu begreifen, aus Schrecken 
vor den Drohungen des Kindermoͤrders He— 
rodes ihre Milch verloren, und sie erst wieder 
bekommen habe, nachdem sie in diese Grotte