Volltext: Denkschrift über das von Franz Ferdinand Poeschl angeregte Project eines Donau-Moldau-Elbe-Canals zwischen Budweis in Böhmen und Untermühl in Oberösterreich

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laufes den in südwestlicher Richtung nach Unter-Waldau hinabstreichenden Hornblendeschieferzug. 
Derselbe besitzt eine Mächtigkeit von‘ 1 km und wird auf einer Länge von etwas über. 2 m von der 
Variante durchfahren. 
Die bei Unter-Wuldau mittels eines riesigen Aquäduetes von gut 1%m Länge zu bewerk- 
stelligende Uebersetzung der Moldau und des sich anschliessenden versumpften Inundations- 
zebietes derselben am rechten Ufer würde bis gegen das Dorf Sarau hin nicht nur ganz enorme 
Kosten verursachen, sondern auch in technischer Richtung sehr erhebliche Schwierigkeiten bereiten, 
Auch die im Bogen auszuführende Ueberschreitung der vermoosten „bairischen Au“ hätte einige Schwierig- 
keiten zu überwinden. 
Der Canal’ schneidet dann noch auf einer Strecke von 1 km Länge im Gneiss eine von Ober- 
österreich gegen Böhmen vorspringende Ecke an, um endlich längs der Landesgrenze zwischen beiden 
Kronländern im Thal des Igelbaches durch Granite hindurch, mit Hilfe einer hier noch einzuschaltenden 
Kleinen: geneigten Ebene von eirca 40m Höhe, zum Rosenhügel anzusteigen. 1 
Hier erfolgt die Vereinigung der Variante mit der Haupttrace des Canals, 
Die Rutschgefahr beim Beginn der geneigten Kbene zwischen Polletitz und dem 
Hörwitzlberge, die Umfahrung des versumpften Ufergeländes beim Langenbrucker Teiche, 
sowie die Uebersetzung des bei Unter-Wuldau so breiten und versumpften Moldauthales 
scheinen mir vom geologischen Standpunkte gegen die Ausführung der hier geschilderten Variante 
zu sprechen und gebieterisch auf die Wahl der Haupttrace hinzuweisen, welche im Abschnitte IIT A 
skizzirt wurde. Herr Professor F. Steiner hat daher auch in seinem Elaborate nur auf die Haupt- 
trace Rücksicht genommen und von der Ausführung der Variante gänzlich abgesehen. 
IV. Der Abstieg zur Donau. 
1. Die Canalstrecke Rosenhügel— Neufelden. 
Auf einer Länge von nicht ganz 30 km muss die beiläufig 495 m betragende Höhendifferenz 
zwischen der Wasserscheide des Böhmerwaldes am Rosenhügel und dem Donauspiegel bei Untermühl:- 
Neuhaus überwunden werden. 1 
Hiezu ist die Einschaltung von sechs geneigten Ebenen erforderlich, welche die terrassen- 
förmigen Abstufungen zwischen der eirca 60 m. langen und 8—15 km breiten Granitmasse des 
Böhmerwaldes und der Donauspalte zu foreiren haben. 
1 Der beim Rosenhügel von unserem Canal zu verquerende Schwarzenberg’sche Holzschwemm- 
Canal, sowie einige. seitlich zufliessende kleine Bach- und Wasserläufe werden zur Speisung des 
projectirten Schifffahrts-Canals genug. Wasser liefern können. 1 
Nach Passirung des Rosenhügels läuft die Canaltrace östlich von der Haslacherstrasse neben 
dem Holzschwemm-Canal am rechtsseitigen östlichen Gehänge in SSW-Richtung bis zur Lugmühle bei 
Kilometer 66 hinab. Dann nimmt sie bis Kilometer 67 nächst Murau eine fast südliche Richtung an, 
ım dann bis gegen Kilometer 70 bei Dammreith wieder eine SSW- und SW-Tendenz am rechtseitigen 
Gehänge des Holzschwemm-Canals einzuhalten. Die vor Kilometer 66, 68 und 70 einzuschaltenden drei 
geneigten Ebenen VI, VII und VIII halten eine SSW-Richtung ein. 1 
Zu beiden Seiten des Schwemmcanals steht. vom: Rosenhügel . an gesundes Gestein an, in 
welchem der Canal sicher und gut fundirt werden kann. Allerdings ist die rechtseitige oder westliche 
Lehne zwischen Lugmühle und Unter-Markschlag ‚vielfach mit groben: Trümmern von Granit und 
oiotitreichem Gneissgranit überdeckt, die sich mit Vortheil für Bauzwecke verwenden lassen. Gut und 
sicher können jedoch alle drei geneigten Ebenen fundirt werden, welche über die Lugmühle, St. Oswald- 
Almesberg. bis nach Dammreith den Abstieg ermöglichen sollen und eine Höhendifferenz: von 
235 m auszugleichen haben. Es dominiren nämlich vom Rosenhügel bis gegen Dammreith fast nur
	        
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