Volltext: Practischer Vorpostendienst

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errin solchen Faͤllen bey diesen Leuten einen geschickten 
Unterofficier als Sauvegarde einquartiert, und sie durch 
diesen genau beobachten läßt / ohne jedoch Aufsehen zu 
machen. Findet hingegen der Posten.⸗ Commandant bey 
einem oder dem andern den Verdacht gegründet, so hat er 
dieß unverweilt anzuzeigen ; trifft er aber auf etwas, was 
diesen eines Einverständnisses mit dem Feinde überweisen 
kann, so hat er einen solchen, ohne weitere Anfrage, so⸗ 
gleich zu arretiren, und mit den vorhandenen Beweisen 
in das Hauptquartier des Vorposten⸗Commandanten ab⸗ 
zuschicken. — 
„ Ein Angriff einer feindlichen Armee setzt natürlich 
die Zusammenziehung der eigenen voraus, die dem Feinde 
verborgen werden muß, wenn man ihn umvorbereitet fin⸗ 
den soll; unvorbereitet aber wird man ihn finden, wenn 
man ihn entweder durch Schnelligkeit überrascht, oder 
durch Listen täuscht, und in eine verderbliche Sicherheit 
wiegt; das Beste ist, beydes zu verbinden. Diese Zusam—⸗ 
menziehung muß von rückwärts beginnen, und während 
sich die Postirung ganz ruhig verhält, aber mit größter 
Strenge alle Gemeinschaft verhindert, brechen die entfern⸗ 
testen Quartiere auf, und marschiren in forcirten Mär⸗ 
schen auf ihre Sammelplätze, wobey die zunächst bequar⸗ 
tierten Truppen sich stets mit ihnen vereinen, so, daß das 
Ganze, sich fortbewegend, gleich einer Lawine anwächst. 
Glauht man nicht, im ersten Augenblicke alle Truppen 
nöthig zu haben, so koͤnnte man einen Tag gewinnen, 
wenn man die Truppen in 223 Treffen, die einen Tag— 
marsch von einander entfernt sind, zusammen zieht. 
Zur Durchbrechung der feindlichen Postirung zieht 
die eigene sich zusammen, wenn die versammelte Armee 
von ihr einen Marsch entfernt ist. Bey dem Angriffe, zu 
dem sie erforderlichen Falls in voraus von der Armee 
verstärkt wird, sucht sie vorzüglich den Weg, den die Ar⸗
	        
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