Volltext: Practischer Vorpostendienst

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8. II. 
berhalten vor dem Abmarsche. 
Das Wort Überfall setzt schon voraus, daß diese 
ganze Unternehmung durch eine Überraschung geschehen 
müsse; daher sind auf dem Dahinmarsche alle— jene Vor⸗ 
schriften, die zur Anlegung eines Hinterhalts angegeben 
werden, auch hier genau zu beobachten; dabey zieht man 
nachfolgende unumgänglich nothige Erkundigungen ein: 
Erstens. Kenntniß des feindlichen Postens, dessen 
Staͤrke, Lage und Beschaffenheit. Dahin gehoöͤrt auch, daß 
man wisse, wo das Quartier des commandirenden feind⸗ 
lichen Officiers, wo der Sammel⸗ vder Allarm⸗Platz, die 
Hauptwache u s. wo ist, — dann ob Kriegs⸗Cassen und 
Magazine vorhanden sind? Kann man dieß nicht erfah— 
ren, so muß der erste Gefangene, den man beym UÜber⸗ 
falle macht, hierüber Aufschluß geben. 
Z3Zweytens. Aussetzung der Wachen; nämlich ob 
alle, oder nur einige Zugange besetzt sindd * 
Drittens. Welchen Weg die feindlichen Patrouil— 
len nehmen, dann deren Stärtfe. 
Viertens. Die Entfernung anderer feindlichen 
Unterstützungen und Nebenposten, dann deren Waffen— 
gattung u. s. we FJ —— 
Funftens. Kenntniß eines Weges, auf dem man 
dem Feiud auf den Rücken kommen kann. Fast immer kann 
man den Feind umgehen, wenn man nur die nöthige 
Kenuntniß von der Gegend/ und gute Bothen hat; denn 
immer bleibt noch ein Fuͤßsteig uͤbrig/ durch den mam un— 
entdeckt an den Feind kommen kann, da selbst wachsame 
Pickets⸗ und sonstige Posten-Commandanten nur zu oft 
den Ruͤcken vernachlässigen, und die Regel: daß man den 
Feind nicht bloß von vorne, und auf den wegsamsten Ge⸗ 
genden allein erwarten, sondern sich von allen Seiten
	        
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