Volltext: Practischer Vorpostendienst

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Erstens. Dort, wo das Defilee am meisten zwi— 
schen Felsenwänden eingeengt ist, ein hiezu, vortheilhaft 
liegender Punct — dessen Vertheidigungsfähigkeit man 
durch alle anwendbare Mittel der Kunst zu erhöhen trach⸗ 
tet — mit einer hinlaͤnglichen Zahl von Trupyen und Ge— 
schütz besetzt, um von da die vorwärtige Straße, jedoch 
mit der für Geschütz noch erreichbaren Senkung enfiliren, 
und die anrückenden Colonnen des Feindes mit einem 
kräftigen Feuer empfangen zu können. Zur Sicherung 
und Unterstützung dieses wichtigen Postens befinden sich 
weiter rückwärts verhaͤltnißmäßige Reserven, die im Au— 
genblick des Angriffs zweckmäßig zu verwenden sind, um 
die Colonne des Gegners zuxück zu werfen, und den Sperr⸗ 
punct des Passes zu behaupten. 
Auf die Höhen, Berglehnen und Felsenwände, wel⸗ 
che das Defilee unmittelbar begränzen, werden leichte 
Truppen vertheilt, denen man einige Racketen oder Ge— 
schütze von leichtem Caliber beygibt, um auf, diese Art 
von oben den angreifenden Feind kräftigst zu beschießen, 
und zugleich Steine, Felsenstücke, Baumstämme u. dogl. 
auf. ihn herab zu rollen. 
Um aber dem Gegner das Vorrücken auf den durch 
das Defilee führenden Communicationen moglichst zu er⸗ 
schweren, und ihn dadurch desto länger unserem Feuer 
auszusetzen, wird die Straße theilweis e mit Graͤben durch—⸗ 
zogen, durch Verhaue oder abgesprengte Felsenstücke ge— 
sperrt, vorhandene Bruͤcken abgetragen, oder wenigstens 
ihre Zerstörung für den Augenblick des Angriffes vor⸗ 
bereilet. 
Micht selten befinden sich in Gebirgpässen an der 
Seite der durchführenden Straßen, Bäche, Torrente, 
Flüsse u. dgl., die nach Maß. ihrer Bedeutenheit einen 
wesentlichen Einfluß auf die Art der Vertheidigung ha— 
ben, und die Communication des Thales mit den auf den
	        
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