Volltext: Oberösterreichische Bauerngeschichten. Erstes Bändchen (Erstes Bändchen / 1858)

24 
O, nein! der Triumpf des Sieges war's, das 
stolze Gefühl, der Erste gewesen zu sein, der Beste 
nnter dielen Guten, das war der Sporn, der znm 
Ziele trieb mehr als Peitsch und Zügel. 
Nun, wer's thun kann, der mag sich freuen! 
So sagte der Grabenbauer anch, ließ sich seinen 
Fuchsstutz eing'schirren und fuhr nach dem von seinem 
Gehöfte etwas mehr als eine Stunde weit entfernten 
Marktflecken. 
In der „Fuchslucken" war des Grabenbauers 
gewöhnliche Einkehr, das war zu deutsch: „im Gast 
hofe zum goldenen Fuchse". Dort war auch die ge 
wöhnliche Einkehr der „Rennbauern", so nannte 
man in jener Gegend jene Grundbesitzer, welche sich 
häufig um die Pferderennen mehr als um ihre Wirth 
schaft bekümmerten. 
„Aber gar nicht ein „Breßl" schwitzt der Fuchs," 
sagte der herbeigesprungene Hausknecht und löste ge 
schäftig Stränge und Widerhalter. 
„Na, schau! und ich bin doch gar nicht so schlecht 
gefahren," erwiederte der Grabenbauer, indem er die 
große dreigehäusige Repetieruhr an schwerer Silberkette 
aus der Westentasche nahm, „elf Minuten — nicht gar." 
„Sackerlot! das wird ein Renner!" 
„Meinst Du, Mathias?" sagte wohlgefällig 
lächelnd der Grabenbauer, fuhr mit der flachen Hand 
dem Pferde über den Rücken und trat in die 
Schenkstube. 
Da drinnen ging es eben tumultuarisch her, die 
Stube war gedrängt voller Landleute, und die lär 
mende Conversation drehte sich ausschließlich um die 
Pferde und die demnächst zu veranstaltenden — Schlit 
tenrennen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.