Volltext: Geschichte von Neuhofen und Umgebung

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Dieses Schloß gehörte ursprünglich den edlen Herren von Moser. 
Erasmus Moser am Weyr hat im Jahre 1517 sein Gut Egen 
dorf dem Georg Sighart zu Leombach verkauft. Später wurde 
dieses Schlößchen ein Losenstein'sches Lehen, dann kam es nach 
Kremsmünster und von da an die Familie Plank von Plankburg. 
Im Jahre 1386 kommt Heinrich von Fischer urkundlich 
vor. Ihm verlieh Abt Martin von Kremsmünster am 8. Jänner 
1386 den Zehent auf dem Gute auf der Au bei Kematen 
(Perner in der Au). 
Da wir gerade beim Fischelhof oder Fischelmayr angelangt 
»sind, so kann ich nicht unterlassen, den geehrten Lesern über die 
^Bedeutung des Wortes Meir, Meirhof, Meieramt nähere Auf 
klärung zu geben. Der schlichte Landwirt, welcher, vom Schick 
sale begünstigt, so glücklich ist, der Besitzer eines solchen Meier- 
tes zu sein, ist nicht wenig stolz auf den Titel „Meier". Er 
'würde es sehr in Uebel aufnehmen, wenn man ihn nicht Meir 
und seine ehrsame Hausfrau nicht Meirin betiteln würde. Ja 
es ist erst vor einigen Jahren in einem Gasthause in Neuhofen 
vorgekommen, daß der Besitzer eines solchen Meirgutes, als er 
in das mit Gästen aus dem Bauernstande ziemlich überfüllte 
'Gastzimmer trat, lange mit prüfenden Blicken umhersah. Der 
/Wirt, in der Meinung, er suche nach einem Platz, rückte einen 
/ Stuhl zurecht und lud den alten Mann freundlich ein, Platz zu 
snehmen. „A na!" sagte er, „i sierch ma nu allwein koan Platz, 
'wo d' Moar beinander sitzen dad'n", und ganz stolz, wie er 
gekommen war, verließ er das Gasthaus. 
Ja aber warum ist er denn so stolz auf den Tstel Meir? 
— — — Ja warum! Das weiß er selber nicht, weil halt sein 
Vater und sein Großvater auch schon stolz darauf waren. Wir 
wollen also hier dem sogenannten Meirstolz, so gut wir es eben 
vermögen, ein wenig in die Schuhe helfen. Die Meir stammten 
chon aus sehr alten Zeiten, so ungefähr aus dem 6. oder 
s?. Jahrhundert unserer Zeitrechnung und bedenket das Wort 
Meir so viel als Minister, Verwalter, Wirtschafter. So war um 
das Jahr 690 Pipin von Heristal fränkischer Hausmeier, das 
heißt Aufseher über den königlichen Hofhält und die Lehensleute. 
Im Jahre 724 erscheint Karl Martell als fränkischer Hans 
meier. Als später der Adel und die Klöster immer mächtiger
	        
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