Volltext: Gedächtniß-Predigt

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die ihn umgebende Nacht — der blicke hinauf an den 
sternbesäeten Himmel, und der Gedanke: daß sein Lehrer 
leuchte, wie die Sterne, rufe seine Lehren, seine Er 
munterungen und Warnungen ihm ins Gedächtniß, und 
treibe ihn an, diesen Lehren treu zu bleiben. — Ja, 
meine Freunde! vergessen, vergessen wollen wir unsern 
Lehrer nicht, bewahren vielmehr sein Andenken, auch 
wenn seine Gebeine längst vermodert sind, bewahren sein 
Andenken in unserer treuen Brust! — Das wollen wir. 
Meine Freunde, dieß wird uns um so leichter wer 
den, wenn wir der weiteren Aufforderung unseres Textes 
nachkommen, nämlich: 
II. Sein Ende anzuschauen. 
Wie Viele rühmen sich, Christi Schüler zu seyn, wie 
Viele tragen Jesum Christum so oft im Munde, und 
nennen ihn Herr! Herr! doch wie Wenige derselben möch 
ten die rechten Jünger Jesu seyn! — Aber es kommt 
eine Zeit, und sie muß kommen, und sie kommt für Al 
le, wo es offenbar werden wird, welcher Art der Glau 
be an Jesus Christus war! Kommt dieser Augenblick 
nicht im Leben, so kommt er desto gewisser im Sterben! 
Nur wer fröhlich seinem Ende entgegen sehen kann, wem 
vor dem Tode nicht graut, wem vor Ewigkeit nicht bangt, 
der allein ist Jesu Schüler, der ist sein Freund, ist 
sein! — Lasset mich einer schmerzlichen Pflicht nachkom 
men, euch an das Tod- und Sterbebette unsers vielge 
liebten Lehrers zu führen, lasset mich euch zurufen: 
Schauet an sein Ende! O, es war ein gegen Gott 
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