Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Schnitterlied. 
Goldne AÄhre, du mußt fallen, 
Ähre reif und warm, 
Darfst nicht mehr in Wogen wallen, 
Sinkst vor meinem Arm. 
Daß sich Fleiß und Arbeit nähre, 
Reift dich Sonnenstrahl. J 
Falle, falle, goldne Ähre, 
Alles fällt einmal.“ 
Abends bindet man die Garben, 
Führt sie fröhlich heim. 
Menschen kamen auf und starben, 
Alles kehret heim. 
Einst auch geh ich, Schnittermädchen, 
So dahin, dahin; 
Und es rührt sich wohl kein Blättchen, 
Daß ich nicht mehr bin. 
Aber Frühlingsodem wehet 
UÜber Grab und Flur 
Und aus toter Hüll entstehet 
Schönere Natur. U 
Falle, falle, goldne Ahre, 
Reif vom Sonnenstrahl; 
Trink zuletzt noch diese Zähre 
Unter Sang im Tal. 
Franz Sales Reiter. 
VI. 
Spiunlied. 
Spinn', Mägdlein, spinn', 
So wachsen dir die Sinn', 
Wachsen dir die goldnen Haar' 
Kommen dir die klugen Jahr'. 
Spinn', Mägdlein, spinmn', 
Der Fleiß hat Segen inn',