Volltext: Österreichs Paddelsport 1965 (1965)

25. April 1965 — Anpaddeln ! 
Frühlingsfahrt Wien — Preßburg 
kel ihrer Hosentaschen zu fördern. Daß 
die inwendig eisernen Fünferl und Zehnerl 
der Bundesrepublik mit Magneten an Per¬ 
lonfäden leicht zu fangen sind, ist un¬ 
schwer zu erraten, aber wie man die an¬ 
deren Metalle „erntet", konnten wir nicht 
erfahren. 
Früher umgaben die Gäste des Fürsten 
Fürstenberg die Quelle mit größerem Re¬ 
spekt: Im 17. Jahrhundert schrieb die Sit¬ 
te den Besuchern des Hauses in den Do¬ 
nauquell vor. In der Quelle wurde den 
Springern „ . . . unter Trompetenschall 
und während des Schießens mit Kanonen 
und Pistolen ein Glas Wein zum Trünke 
gereicht, worauf von den bis auf die 
Haut durchnäßten und halberfrorenen 
Gästen ein Eintrag in das Protokollbuch 
erfolgte": „Der Schene Thauna quei er¬ 
kält mich also sehr, Das ich vor Frost nit 
kan reden mehr, und kunt schier nit Mehr 
schnaufen, ich hab vermeint ich miess er¬ 
säuften. Den 19. Agusti 1655. Johan Au¬ 
gustin v. Greiffen." Oder: „In der wun¬ 
derbahren quell zu Doneschingen so hell, 
bin ich geworden doppelt nass, Durch 
diss Wasser undt das glass. 1660. 22. Jan. 
Godtfriedt Friedrich von Hersperg." 
Die sogenannte Donauquelle ist der ge¬ 
faßte Ursprung eines Bächleins, das in 
weiterer Folge unterirdisch zu einem 
„Quellentempel" fließt und sich in die 
Briegach ergießt. Wenige hundert Meier 
bachabwärts fließen die 45 Kilometer lan¬ 
gen Quellflüsse Briegach und Breg zu¬ 
sammen — eine Tatsache, die in gereim¬ 
ter Form aus der frühesten Schulzeit her 
bekannt ist. Daß sich der Zusammenfluß 
angesichts einer „Mistgstött’n" ereignet, 
dürfte weniger bekannt sein. 
Trotzdem ist Donaueschingen eine Reise 
wert, doch bald rattert der Zug zurück 
durch den Regen. Durch Pfeifenqualm 
sieht man den Abend dämmern; das 
schmale glitzernde Band der jungen Do¬ 
nau versinkt im Dunkel, und Nacht wirds 
über Schwaben . . . 
Bei kühlem, windigem und regnerischem 
Wetter brachten wir die Rückfahrt in acht 
Tagen hinter uns und die Tagesleistungen 
waren ein Abbild unserer Sehnsucht nach 
daheim: Durchschnittlich sechzig, maximal 
hundertzehn Kilometer! Wir begrüßten 
die ersten Schiffe unterhalb von Regens¬ 
burg wie alte Bekannte, die man lange 
nicht mehr gesehen hat und kamen Ende 
August wohlbehalten im Bootshaus an; 
wir waren sechzehn Tage bergwärts, 
acht Tage stromab unterwegs gewesen, 
hatten vier Ruhetage eingeschoben und 
bewältigten auf tausend Kilometern Fahrt¬ 
strecke einen Höhenunterschied von zwei¬ 
mal vierhundertfünfzig Metern! 
Als ich an einem jener herrlichen Novem¬ 
bertage des Vorjahres auf der Brücke 
stand und zur Hochwasser führenden leh¬ 
mig-braunen Donau hinuntersah, auf der 
die „Hirschenau" mit zwei mächtigen 
Schleppkähnen bergwärts stampfte und 
meine Gedanken weit in die Ferne lenk¬ 
te, da wußte ich plötzlich, daß diese Fern¬ 
fahrt ganz bestimmt nicht die letzte war. 
Ing. Hans Schoner 
Der österreichische Paddelsport-Verband 
führt auch heuer wieder eine zweitägige 
Donaufahrt von Wien nach Preßburg 
durch. Die Abfahrt erfolgt am Samstag, 
15. Mai 1965, um 10 Uhr vom TVN- 
Bootshcius Wien-Kuchelau, die Rückfahrt 
ist für Sonntag, 16. Mai 1965, abend 
mittels Autobus vorgesehen. 
Anmeldungen sind bis längstens 30. April 
1965 an das Sekretariat des Österreichi¬ 
schen Paddelsport-Verbandes, Wien 9, 
Berggasse 16, zu richten. Bei der Anmel¬ 
dung sind ein gültiger Reisepaß, zwei 
Ausschreibungen 
Linzer Brückenkriterium 
Am 22. Mai 1965 in Linz 
Nennungsschluß: 10. Mai 1965 
Nennungen sind zu richten an Alois Fei- 
rer, Linz, Waldeggstraße 97 
Lichtbilder (Paßbilder) und ein ausgefüll- 
ter Antragschein für das tschechoslowa¬ 
kische Visum beizubringen. Formulare hie- 
für sind im Verbandssekretariat kostenlos 
erhältlich. Weiters ist pro Person eine 
Teilnehmergebühr von S 100.— zu erle¬ 
gen, die die Beschaffung der Visa und 
die Nächfigung umfaßt. Die Rückreise im 
Autobus ist gesondert zu bezahlen und 
dürfte ungefähr 40.— S kosten. Schlie߬ 
lich ist dem Verband unbedingt mitzu¬ 
teilen, ob die Fahrt in einem starren 
oder faltbaren Boot angetreten wird. 
Rennsport-Landesmeisterschaften von 
Wien und Niederösterreich 
Am 29. und 30. Mai in Wien/Kuchelau 
Nennungsschluß: 17. Mai 1965 
Nennungen sind zu richten an den ÖPV, 
Wien IX, Berggasse 16 
Suche Faltboot-Einer 
Dr. Rankl 
Qießhüblstraße 31, Hinterbrühl 
22 
„ÖSTERREICHS PADDELSPORT“ 2/1965
	        
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