Sondernummer
2
Ulrike Böker
Bürgermeisterin
2015 – Das Weltjahr der Böden!
„Gräbt man in frischer Erde, fühlt man das Leben darin. Fruchtba-
rer Boden ist locker und rutscht von der Schaufel. Bei genauem
Hinsehen offenbart sich eine ganze Welt voller Leben, das sich an
anderem Leben gütlich tut, ein biologisches Fressgelage, das
Totes zu Neuem recycelt. Gesunder Boden hat einen betörenden,
vollen Duft – es ist der Geruch des Lebens selbst.“
David R. Montgomery „Dreck. Warum unsere Zivilisation den Boden unter den Füßen
verliert“
Die Vereinten Nationen (UN) haben auf Vorschlag der Ernäh-
rungs – und Landwirtschaftsorganisaton (FAO) per Beschluss
das Jahr 2015 zum internationalen Jahr der Böden ernannt.
Grund dafür sind die dramatischen Bodenverluste aufgrund
von Versiegelungen, sowie der Verlust von Bodenfruchtbarkeit.
Fruchtbare, schadstofffreie, hochwertige und gesunde Böden
sind Voraussetzung für den Erhalt der natürlichen Bodenfunk-
tionen, für die nachhaltige Nutzung der Böden, die Erzeugung
von gesunden Nahrungsmitteln und den Erhalt von reinem
Trinkwasser. Die Böden sind europaweit häufig in einem
schlechten Zustand und werden weiterhin belastet und zer-
stört.
Wertvolle Böden werden versiegelt und Schadstoffe werden im
Boden angereichert. Die Bodenverdichtung reduziert die
Qualität und die Fruchtbarkeit der Böden. In Europa sind seit
der Jahrtausendwende Jahr für Jahr durchschnittlich cirka
100.00 Hektar Boden in Siedlungsfläche umgewidmet worden,
das ist mehr als die Gesamtfläche von Berlin.
Wir können wir gemeinsam gegensteuern? Ein Mehr an Wissen
über die Zusammenhänge der weltweiten klimarelevanten
Einflussfaktoren im Zusammenhang mit der Behandlung von
Böden bietet individuelle Handlungsmöglichkeiten.
Der Boden - in seiner fruchtbarsten Form als Mutterboden
bezeichnet – ist Dreh- und Angelpunkt der weltweiten Ernäh-
rungssicherheit. 99,7 Prozent unserer Nahrungsmittel kom-
men direkt aus dem Boden. Böden bilden die Grundlage für
unsere Ernährung, sie sind Lebensraum für Bodenlebewesen,
sie filtern Schadstoffe und schützen somit Grundwasser. Und
sie speichern enorme Mengen an Regenwasser und verhindern
Überschwemmungen. Kurz: Böden sind lebenswichtig.
Darum beschäftigen wir uns in Ottensheim auf vielen Ebenen
mit diesen lebenswichtigen Themen. Unter anderem mit:
• Flächensparendem Bauen (maßvolles Verdichten)
• Leerstände nutzen – z.B. Ortskernentwicklungsprojekt
• Keine neuen Siedlungsgebiete (aus dem ÖEK – Örtlichen
Entwicklungskonzept)
• Projekt – „Kostbare Landschaften“
• Bewusstseinsbildende Maßnahmen durch Vorträge, Filme
und Diskussionen
• Arbeitskreis Klimabündnis / Bodenbündnis / Tag der Sonne
/ Tag des Bodens, etc….
• Gesunde Gemeinde – z.B. Kräuterspaziergang
• Förderung und Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs,
zu Fuß gehen, Rad Fahren
• u.v. mehr
Haben Sie auch eine Idee?
Wir laden Sie herzlich zum Mitdenken und Mittun ein!
Der sparsame Umgang mit der Ressource Boden und die
Verringerung des Flächenverbrauchs für Siedlungs- und Ver-
kehrszwecke sind wesentliche Bestandteile einer nachhaltigen
Entwicklung.
Wir wollen den Boden achten, schützen und damit die Lebens-
grundlage für uns und unsere Nachkommen erhalten.
Machen Sie mit!
Uli Böker
Bürgermeisterin
- 18 Mrd. Tonnen ....
synthetische Mineraldünger im Wert von circa 17 Mio Euro werden
jährlich auf europäische Böden aufgebracht. Die Auswirkungen
auf die Umwelt sowie soziale Auswirkungen auf die Menschen
sind enorm.
- 22,4 Hektar ....
fruchtbare Böden gehen derzeit täglich aufgrund von Versiegelung
in Österreich verloren.
- 20 Jahre ....
bleiben bei weiterer ungebremster Verbauung, bis eine Fläche von
165.000 Hektar verloren sein wird. Das entspricht der gesamten
Ackerfläche des Burgenlandes.
- 10 bis 12 Millionen Hektar ....
fruchtbare Böden gehen durch falsche Bewirtschaftung laut
Schätzungen der Vereinten Nationen weltweit jedes Jahr verloren.
Das entspricht fast der gesamten landwirtschaftlich genutzten
Fläche Italiens.
Quelle: Österreichische Hagelversicherung
Facts zum Bodenverbrauch