Volltext: Politische Flugblätter

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untergraben, Laster oder moralische Uebel — wie beispielsweise — 
die um sich greifenden Defraudationen und der ihnen folgende Selbst— 
mord werden zu beschönigen gesucht. — —B6 
So befördert man bei den tausend Lesern dieser Blätter Frivolität 
und Bosheit — die Grundlagen der Gemeinheiitt. 
Diese garstigen Gewohnheiten der Presse sind von Gesetzeswegen 
nicht zu bessern, es muß dem Takte und Pflichtgefühle der Schriftsteller 
überlassen werden, sie zu meidee. 
Dagegen sind wirklich unsittliche Darstellung in Wort und Bild 
und boshafte Verläumdungen Gegenstand der gerichtlichen Behandlung 
und da dürfte die strengste Behandlung mit Freiheitsstrafen das einzige 
Mittel der Rettung sein. 
Lasse man lieber alle politischen Verfolgungen, durch dieses ge⸗ 
winnt die Regierung nichts, sie macht sich nur verhaßt und verseßzt 
den Richterstand in eine üble Situation. 
Weiters wollen wir als einen Krebsschaden bezeichnen, der durch 
Entziehung der materiellen Mittel zur anständigen Existenz, durch Er— 
regung unsicherer Hoffnungen und dadurch-bedingte Abziehung vom 
Erwerbe durch Arbeit einen sittlichen Ruin involvirt, das Hazard— 
spiel im Allgemeinen und das Lotteriespiel insbesonders 
In unserm Vaterlande wird dem Götzen des Spieles ungeheuer 
geopfert, die Polizei hat da auch nicht ihre Schuldigkeit gethan — das 
Lottospiel bildet leider eine Einnahmsquelle des Staates, die bisjetzt 
trotz aller Mahnungen noch immer reichlich fließt.. 
Endlich sei auch des Verderbens gedacht, welches durch eine 
Unzahl von Gast- und Kaffeehäusern schlechtester Sorte über 
das Volk gebracht wird; die strengste Beauffichtigung dieser Spelunken 
und die im Falle des Unfuges durch das Gesetz gestattete Einziehung 
des Vefugnisses sollte mit größter Energie gehandhabt werden. 
Darum eine strenge Sittenpolizel unbekümmert um das Geschrei 
des niedern und höhern Pöbels — und ein kräftiges gusammenwirken 
von Eltern, gehrern und Priestern, um Tugend und Sitte zu fördern. 
Es güt jetzt entweder im Schlamme unterzugehen oder sich in 
neuer kräftiger Gestalt zu erheben. — 
Linz. Druck von J. Feichtinger's Erben. — Verleger: Th. Ewert.
	        
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