Volltext: Geistliche Stifte in Oberösterreich

774 iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiilillllllllllllllllllllllllllllll Margarethe von Schuch-Mankiewicz: i>iiiiii»lllllll»lllllIl>IIIIIIIIIlIIlI!IIIII»I>»ll»iI>ll>l» 
Brunnen im Ölift Lambach Verlag von Neiffenstein in Wien 
Inful zuwenig. Er war Abt zu Wilhering, 
zu Garsten und endlich zu Kremsmünster. Er 
erneuerte dieses Kloster, vergrößerte dassel- 
bige und führte die Abtei von Grund aus 
neu auf. Endlich mußte er, nachdem er sich 
sowohl zu Hause als an andern Orten Ruhm 
erworben hatte, sterben und an dieser Stätte 
begraben werden. Er lebte 63 Jahre und 
ging im Jahre 1613 den 19. Mai mit Tod 
ab.« 
Im sechzehnten Jahrhundert wurde durch 
einen vaterländischen Künstler, Johann Peys- 
ser, ein neuer Hochaltar, ein Meisterwerk der 
Bildhauerkunst, verfertigt, und zwar unter 
dem Abte Habenzagel, der auch für die prak 
tischen Bedürfnisse des Stiftes durch Errich 
tung einer Papiermühle sorgte. Ende des 
sechzehnten Jahrhunderts mußte das geistliche 
Haus sich sogar zu einer Festung gegen die 
Türken umschaffen lassen. Gleichzeitig er 
warb der damals regierende Abt Spindler 
eine Apotheke, wahrscheinlich 
die erste im Lande. 
Unter dem Abt Schreivogl 
(1669 bis 1702) wurden der 
Gastflügel und der Kaisersaal 
vollendet. Das Refektorium 
malte Galiardi aus, die Bü 
cherei der Salzburger Leder 
wasch, und alle Gänge wur 
den mit großen belgischen 
Landkarten und Kupferstichen, 
mit den Bildern der Päpste, 
Kaiser und Könige behängt. 
Die berühmten englischen Ma 
ler Franz und Karl Hamilton 
standen durch zwei Jahre im 
Solde des Stiftes, und ein 
junger Wiener, Georg Eg- 
lauer, wurde auf Kosten des 
Abtes drei Jahre in Italien in 
der Malerei ausgebildet. 
Unter dem Abt Meyer 
(1771 bis 1800) ist dem Stifte 
großes Leid geschehen. Dieser 
geistliche Herr war, wie die 
Chronik meldet, schon lange 
kalt und gleichgültig gegen 
Wohl und Wehe des Stiftes 
und seiner Schutzbefohlenen 
geworden. Er ließ es ruhig 
geschehen, daß die theologi 
schen Studien aufgehoben und 
jede Verbindung mit der Uni 
versität Salzburg untersagt wurde.. Die Sti 
pendien wurden entfernt, die Akademie für 
aufgehoben erklärt, die juristischen Kollegien 
geschlossen. Rur einige Bürger und Professoren 
retteten durch ein Majestätsgesuch die philo 
sophischen Kurse und das Gymnasium. Unter 
seinem Nachfolger ging es nicht viel bester. 
Seine Herrscherzeil fiel in die Napoleonischen 
Kriege, und er mußte dreimal vor dem sieg 
reichen Feinde fliehen. Unter ihm und seinen 
Nachfolgern verfielen Pracht und Glanz des 
Stiftes immer mehr, die kostbaren Bäume des 
Gartens wurden umgehauen, die Türme des 
Stiftes abgetragen, schöne alte Schlösser, wie 
Weißenberg, Biberbach und Egenberg, nieder 
gerissen. Erst in der neueren Zeit, in den 
langen Jahren des Friedens, hat sich dieser 
geistliche Kleinstaat wieder erholt und zu 
neuem Ansehen als Schule und Kloster em 
porgeschwungen. 
Zu großer Berühmtheit gelangte auch das
	        
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