Volltext: Heimatland

Deoningus, um diese Sache zu untersuchen. Dieser machte 
dieselben Wahrnehmungen und berichtete hierüber persönlich 
an Rupert. Auf das hin erbat sich Rupert vom Herzog Theodo 
die Bewilligung zum Baue einer Kirche an dieser Stelle. 
In der Zeit des 
Kirchenbaues starb Her¬ 
zog Theodo2«) und ihm 
folgte in der Regierung 
des Herzogtums sein 
Sohn Theodebert, wel¬ 
cher zu dieser Kirche, 
von Rupert dem hei¬ 
ligen Maximilian ge¬ 
weiht, die Waldungen 
im Umkreis von drei 
Meilen, sowie jenen 
Besitz schenkte, den der 
genannte Ledi und sein 
Bruder Ursus vom Her¬ 
zog zu Lehen trugen. 
. So war hier eine 
neue Missionsstation ge¬ 
schaffen, die weitere 
Missionskräfte erfor¬ 
derte. Daher entschloß 
sich Rupert, in das 
Frankenreich zurückzu¬ 
kehren, um Missionäre 
anzuwerben. 
Dort hatte unter¬ 
dessen durch die eifrigen 
Bemühungen des heiligen Maurus, des Schülers des heiligen 
Benedikt (f- 543), die St.-Benediktus-Regel in vielen St.-Mar¬ 
tins-Klöstern Eingang gefunden. Ebenso hatte sich bei den 
Jungfrauen infolge des Eifers der St.-Benediktus-Mönche die 
Lebensweise der heiligen Scholastika eingebürgert. 
Auch Rupert, der einem St.-Martins-Klofter entstammte, 
stellte sich bei seiner Heimkehr unter die Regel des heiligen 
Benedikt, nachdem er den Geist des großen Ordensstifters 
in seinen Jüngern zu bewundern Gelegenheit gefunden hatte. 
Nach etwa fünf Jahren erschien er wieder in Salzburg, 
begleitet von zwölf Missionären des gleichen Ordens. 
Auch benediktinische Chorfrauen mit Ehrentraud an der 
Spitze, trafen über Ruperts Veranlassung in Salzburg ein.21) 
Für diese schuf Rupert die Niederlassung auf der Höhe 
über der Stadt und verschaffte ihnen vom Herzog nicht un- 
Passau. 
Enns. 
bedeutende Schenkungen, darunter eine große Anzahl tribut¬ 
pflichtiger Romanengüter.22) 
Um diese Zeit wurde auch der Ort am Wallersee Ruperts 
Eigentum.22) 
Den Fortgang seiner Missionsarbeit zeigen die Grün¬ 
dungen der Kirchen St. Maximilian in Pogindorf (Pöndorf), 
St. Erasmus zu Bischofsdorf (Pisdorf) und Pachmanning, 
sowie St. Benediktus in Münster (Altmünster), St. Michael 
in Naarn und St. Michael in Liumuntingen (Leonding).21) 
Die zwei Brüder Ledi und Ursus, die Lehensträger des 
Pongauer Besitzes, hatten zwei Neffen mit Namen Wern- 
harius und Dulzissimus, 
welche sie Rupert übergaben, 
damit sie für den geistlichen 
Stand erzogen und gebil¬ 
det würden. Nachdem dies 
geschehen, verlieh Rupert 
auch ihnen die Pongauer 
Lehensgüter. 
Es mochten etwa 15 
Jahre seit der zweiten An¬ 
kunft Ruperts in Salzburg 
in eifriger Missionsarbeit 
vorübergegangen fein,26) da 
rief Gott seinen treuen 
Diener zur ewigen Be¬ 
lohnung ab. Er starb im 
Rufe der Heiligkeit um das 
Jahr 570, am Jahrestag der 
Auferstehung Christi, das ist 
am 27. März.2«) 
St. Rupert fand seine 
Ruhestätte in der von ihm 
gegründeten Peterskirche zu 
Salzburg. Nach 200 Jahren, 
nämlich am 24. September 
773, übertrug Bischof Virgil 
268
	        
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