Volltext: Zur volksthümlichen Naturkunde (I / 1862)

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einen Grausen und bliebe fortan aus. Auch zeigte man ihm den 
nackten, damit er »abzeimte.« — 
Zugleich war der Glaube verbreitet, dass manche Leute, be 
sonders die Jäger, den »Fuchs schicken« könnten; natür 
licher Weise verstanden solche auch das Gegentheil. — Wenn 
nachts in der Nähe des Hauses die »Fuchszöoa« * *) (Altmünster) 
schreit, stirbt bald jemand aus dem Hause, oder du hast sonst Unglück. 
»Schau, dass dich der Holzfuchs nicht holt,» sagt man im 
Innviertl zu jemanden, der durch einen Wald muss. Auch den 
Kindern droht man mit dem Holzfuchs, wenn sie in den Wald 
laufen wollen ; dieser erwischt und frisst sie. — 
»Fuchswild, fuchsteufelswild sein. D’Fuchswildhaubn 2 ) aufha 
ben,« sind gewöhnliche Redensarten. Schuhe von Fuchsleder bleiben 
untertags zu Hause und gehen bei Nacht aus. Von einer Höhle 
unweit Grünau, der »GugälÖs-, Gugälutzkirä« heisst es geradezu, 
der Teufel habe einige Zeit darin bei Tagesweile als Fuchs 
gehaust. — 
R edens arten. Dieweil man Ön Fuchs nennt, dieweil 
kimmt ä grent. — Wo dä Fuchs sä~ Gligä hat, da stilt ä koan 
Hen. — Ich bin ä gböztä Fuchs. — Der Fuchsschwanz hengt 
eam auä. — Oessn neddä, äs wie wan dä Fuchs ä Mukn facht. 3 ) 
3) Gei ss. Sie zieht Krankheiten an sich. 
Redensarten. A nedligö Goass. — Rlängigö Goass, 
Schlekgoass. — Sehneidägoass. DreizÖäh Schneidär habnt VirzÖäh 
Pfund, Sö össnt ä Goass ön ä Halbn Virtlstund. — Sist kirnt 
eam s’ Glik äf dä Goass gridn. — 
4) Hase. Sein Angang bedeutet Unglück. — Wenn wäh 
rend eines Begräbnisses ein Hase über den Gottesacker läuft, er- 
henkt sich bald jemand aus der Pfarre. 
*) Fuclisweibchen. 
*) Schon die Farbe des Fuchses erinnert an Thorr. Die eben vorgeführten 
Redensarten aber mahnen noch mächtiger an seinen Asenzorn , in wel 
chem er entbrennt, wenn er seine Gegner vor sich sieht. — 
*) Man sagt dies von denen, welche beim Essen, z. B. als Gäste, gar zu 
»gschämig« thun. —
	        
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