Volltext: Zur volksthümlichen Naturkunde (I / 1862)

12) » W e 1t e r s e g e n ,« oder Segen gegen Ungewitter. 
Auf einem gedruckten, dem Schreiber vorliegenden Zettel befinden 
sieb zuhüchst 4 kleine Holzschnitte, die vier Evangelisten darstel 
lend ; sie schlossen einen kleineren des hl. Donatus J ) ein. Dar 
unter steht : »O ihr 4 heiligen Evangelisten und heiliger Donate 
bittet für uns zur Zeit des Ungewitters und beschützet uns für 
Blitz, Donner und Hagel. Jesus von Nazareth , ein König der Ju 
den , bewahre uns vor allem Uebel des Leibes und der Seele. 
Amen. — Darauf folgt das Gebet oder der Segen selbst, dessen 
Mittheilung nicht erwähnenswerth ist, und den Beschluss macht 
ein Bericht über den Ursprung dieses Segens. — Der Zettel ist 
gedruckt: Steyer, bei Gregori Menhardt. — 
Auch, wo der »K o 1 o m a n n i - B r i e f« * 2 ) aufbewahrt wird, 
schlägt das »wild Feur« nicht ein. — 
13) «Wcttergsegnen.« Ein Schulmeister in Wolfseck 
konnte die. Wetter «gsegnen;« er «gsegnete« sie meist nach 
«Schwanä.« Er ging nämlich mit einem alten, hölzernen Kruzifix 
vor die Hausthür und machte damit, indem er einen gewissen 
Spruch hersagte, Kreuze in die Luft. Die »Schwanä« führten öfter 
als einmal über ihn darob Klage. 
14) «Wetterbannen.« Nur wenige (oberes Mühlviertel) 
wissen noch von der Kunst des Wetterbannens; die Anwendung 
geschieht gar nicht mehr. Der Bauer begab sich nämlich, war 
ein Wetter im Anzug, auf seinen Grund, schlug daselbst einen 
*) Schon der Name Donatus, Donät mahnte das Ohr des Volks an Donner. 
2 ) Ich weiss annocli nichts anderes, den h. Kolomann betreibend, mitzu- 
theilen, als dass in einem necrolog. antiquum unseres Stiftes, das wahr 
scheinlich um d. J. 1250 angefangen wurde, am 12. Oktober nur Ko 
lomann ohne Maximilian als Tagesheiliger eingetragen ist. Züge aus 
seiner Legende, welche mir nicht unbedeutsam scheinen, sind, dass der 
Heilige Enten zähmt, und dass ein dürrer Baum, woran er gebunden 
wird, grünt und blüht. —
	        
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