Volltext: Zur volksthümlichen Naturkunde (I / 1862)

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lauschen , in seine Kultur - und Sittengeschichte sich lebendiger 
zu vertiefen, sein Lachen und Jauchzen, sein Fürchten und Ban 
gen , seine Liebe und seinen Zorn zu verstehen , seine Vorzüge 
und Tugenden zu achten und zu ehren , seine Irrthümer und 
Fehler aufzudecken und zu verurtheilen. Diesen Zweck suchen 
auch, obschon im bescheidenen Mass, die gegenwärtigen, und 
so Gott will, die künftigen Beiträge zu verfolgen. Ich nehme mit 
ihnen nur den Namen eines Sammlers in Anspruch. Es braucht 
wol nicht erst der Entschuldigung, wenn ein Sammler seine Zusam 
menstellungen in zwangslos natürlicher Folge verknüpft und nur 
relative Vollständigkeit erreicht; sowie es sich leicht begreift, dass, 
wer sich einschlägigen Arbeiten in der gewählten Form unter 
zieht, die Grenze nicht immer haarscharf logisch zu stecken ver 
mag, mitunter an Wiederholungen streift, 2 ) oder doch bald vor 
wärts , bald zurück zu weisen genöthiget wird. Wenn hin und 
wieder Erklärungen dem wissbegierigen Leser es andeuten , worin 
der Werth des volksmässig Ueberlieferten für die deutsche Mytho 
logie besteht, ist es auch nur auf Andeutungen abgesehen. Den 
Vorwurf, was ich hier mittheile oder später mittheilen könne, 
stimme und werde mit dem im übrigen Deutschland bereits Auf 
gefundenen im wesentlichen grosstheils übereinstimmen, fürchte 
ich nicht ernstlich. Einiges könnte doch unbekannt sein, dem schon 
bekannten wird nicht unwillkommene Bestätigung zu theil und je 
denfalls dürfte meinen engeren Landsleuten damit ein Dienst ge- 
than werden. Zum Schluss danke ich allen Förderern der Sache, 
besonders meinem hochwürdigen Freund und Mitbruder P. Meinrad 
Haas, aus ganzem Herzen und ersuche sie und jeden, der es im 
Stande ist, um Gefälligkeit in neuen Mittheilungen! 
*) Zu dieser Wahl trieb das Mass der Arbeitszeit. 
2 ) Solche konnten besonders in I. aus dem Aufsatz: »Das Jahr und seine 
Tage, &. &.«, Programm des Kremsmiinster Gymnasiums, 1860, nicht 
vermieden werden, da dieser absichtlich mitunter ausserhalb der selbst 
gezogenen Grenzen sich ergieng. —
	        
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