Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Geitz ist ein wurtzel alles Wels. Solchen Spruch crfaren 
wir in dieser vnftr sthendlichen böftn zeit so gewaltig / als 
man nicht wol des gleichen in allen Historien findet. 
DEnn sihe allein dasgrewliche/schreckliche / wesen 
vnd vbel an / das der Geitz durch den leidigen Wucher 
«treibt/Das auch etliche feine/vernünfftige/dapssere Leute 
mit dieftm Geitzteufel vnd Wucherteufel also besessen find/das sie wissentlich vnd 
wolbedachtcs verstands/den erkandten Wucher treiben / vnd also wtlliglich vnd 
bey guter vernunsst den Abgott Mammon / mit grosser grewlicher Verachtung 
göttlicher Gnaden vnd Zorns/ anbeten/ vnd drüber ins Delltfthe fewr vnd ewi 
ges Verdamm« sehend vnd hörend gleich lauffen vnd rennen» 
Erftlbrge verfluchte Geitz/ hat vnter allen andern Vbeln / fclcr treibt / sich 
an vnftre Erbeit gemacht/ darin feine bosheit vnd schaden zu vben. 
Denn nach dem vns allhie zu wittemberg/derbarmhertzige Gott feine vn- 
ansfprechliche gnade gegeben hat/ Das wir fein heiliges Work / vnd die heilige 
Biblia hell vnd lauter in die deudsthe Sprache bracht haben / Daran wir (wie 
das ein fglicher Vernün sstiger wol dencken kan) treffliche grosse Erbeit ( doch al 
les durch Gottes gnaden) gethan. 
SO feret der Geitz zu/vnd thut vnsern Buchdrückern diese schalckheit vnd 
büberey/Oas andere flugs balde hernach drücken / Vnd also der vnftrn Erbeit 
vnd Vnkost berauben zu frem Gewin/Welchs eine rechte grosse öffentliche Ueube- 
rey ist/ die Gott auch wol straffen wird/vnd keinem ehrlichen Christlichen Men 
schen wol anstehet. Wiewol meinet halben daran nichts gelegen/Denn ich Habs 
vmb sonst empfangen/vmb sonst hab ichs gcgeben/vnd begere auch dafür nichts 
Christus mein DErr hat mirs viel hundert taustntfeltig vergolten. 
ABer das mus ich klagen vber den Geitz/Oas die gcitzigen Wenste vnd reu 
bisthe Nachdrücker mit vnftr Erbeit vntrewlich vmdgehen .Denn weil sie allein 
freu Geitz suchen/fragen fle wenig darnach/wie recht oder falsth sie es hin nach 
drücken/Vnd ist mir offt widerfaren/das ich der Nachdrücker druck gelestn/alfo 
verfelsthet gefunden/das ich meine eigen Erbeit/an vielen Orten nicht gekennet/ 
auffsnewe habe müssen bestem. Sie machen« hin rips raps/Es gilt gelt. So 
doch (wo fle anders rechte Drücker weren) wol wissen vnd erfaren sollen haben/ 
Das kein vleis gnugfam sttn kan in solcher Erbeit/als die Drückerey ist /Des 
wird mir Zeugnis geben/wer jemals versucht hat / was vleisses hie zugehöret. 
ERHalben/ob jemand diese vnftr newe gebesserte Biblia für sich ftlbs/oder 
auff eine Librarey begert zu haben/der fty von mir hiemit trewlich gewar- 
^,net/das er zufthe/was vnd wo er keuffe/vnd fleh anneme vmb diestn Druck 
der von den vnsern corrigirt wird/ vnd hie ausgehet / Denn ich gedencke nicht so 
lange zu leben/das ich die Biblia noch ein mal müge vberlauffen. Auch ob ich 
solange leben mäste / bin ich doch nu mehr zu schwach zu solcher Erbeit. 
VND wündsthe das ein jglicher bedencken wolt/ das nicht leichtlich je 
mand anders solcher ernst sey an der Biblia/als vns allhie zu wittemberg/als de 
nen zum ersten die gnade gegeben ist/Gottes wort wider an den tag vngefelstht/ 
vnd wol geleutert / zubringen. Dosten auch / vnftr Nachkomcn werden in jrem 
nachdrücken/eben den ftlben vleis dran wenden / Da mit vnftr Erbeit rein vnd 
völlig erhalten werde. 
SO haben wirs auch/on allen Geitz/nut; vnd genies(das können wir rhü-- 
men Ln Christo) trewlich vnd reichlich/allen Christen dar gethan vnd mitgetei 
let. Vnd was wir darüber gelidden/gethan/vnd dran gewand /das ftl niemand 
erkennen/denn des die Gaben find/vnd der durch vns vnwrrdige/ elen 
de / arme werckgezeug folchs gewirckt hat. Dem sey allein die 
Ehre/Lob vnd Oanck inewigkeit/A MEN. 
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