Volltext: Kriegschronik der Wiener akadem. Burschenschaft "Libertas" umfassend das 110. und 111. Semester. (Winter=Semester 1914/15 u. Sommer=Semester 1915.)

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an unserem Ziel, einem Punkt eines Grates, zirka 2400 Meter hoch, von wo aus 
wir mit unseren Instrumenten (Richtkreis, 15faches Fernrohr usw.) die feind 
lichen Stellungen auf den gegenüberliegenden Bergen suchten und auch teil 
weise fanden. Die nächsten, vom Feind besetzten Höhen waren aber doch nocki 
3000 Meter Luftlinie entfernt; man konnte hinter dem sie sonst deckenden Kamm 
ihre Hütten, Geschützstände und Wege und etliche Leute sehen. Da wir einen 
selten schönen Tag hatten, sah man einen großen Teil der österreichischen Alpen, 
Ankogl, Sonnblick, Glöckner, Venediger usw. bis zu den Zillerthaler Alpen, so 
daß sich die Partie auch in dieser Hinsicht lohnte. Da wir beim Hin- und Rück 
wege ein tiefes Tal zu durchschneiden hatten, dauerte die Tour länger als wir 
glaubten; erst um 9 Uhr abends kamen wir ziemlich müde heim." 
Georg Veurle. 
Ende August 1915 wurde ihm die belobende Anerkennung des 
Armeegruppenkommandos im Namen des Allerhöchsten Dienstes 
„für eine unter höchst schwierigen Verhältnissen mit Unerschrocken 
heit und zielbewußter Energie durchgeführte Rekognoszierung, 
welche vom besten Erfolge begleitet war", ausgesprochen. 
Am 24. September l. I. schreibt er: 
„Heute bläst schon ein recht frischer Höhenwind und ich muß meine Bude 
tüchtig heizen lassen. 
Gestern habe ich das schnellste Feuer abgegeben, das ich je sah oder hörte: 
165 Schuß (Granaten und Schrapnell gemischt) in fünf Minuten, mit vier Ge 
schützen, ist gleich 33 Schuß pro Minute; die Rohre waren heiß wie Herdplatten. 
E i n Geschütz gab also alle 7Y 2 Sekunden einen Schuß ab."
	        
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