Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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gleiche Weise in den Ehestand getreten seid, ich frage euch: 
Habt ihr euren Stand, eure Wurde gekannt, habt ihr 
die Pflichten eures jungfräulichen Standes gewußt? 
und die Antwort Vieler wird sein: „Nein!" ich habe 
es nicht erkannt, und nicht gewußt, wie hoch mein 
Stand und meine Würde war. Wie werden solche 
Familien - Väter ihren heiligen Ehestand zu heiligen 
wissen, wenn sie ihn durch Sünden und Laster her 
abwürdigen und entehren? Wie werden solche Eltern 
die Pflichten des Ehestandes kennen und zu beobach 
ten suchen; wie werden sie Freude am Worte Gottes 
haben; wie werden sie ihren Kindern Glauben und 
Religion in ihre Herzen einpflanzen; wie werden sie 
in ihren Kindern und Untergebenen den Preis ihrer 
unsterblichen Seele zu schätzen wissen; wie werden sie 
ihnen die Würde und Erhabenheit des jungfräulichen 
Standes zu schildern verstehen, wenn sie denselben 
selbst in ihrem Leben niemals erkannt haben? Ich 
frage nun: Wie werden solche Familien - Väter eine 
bessere Nachkommenschaft erziehen, wenn sie selbst ihren 
Beruf nicht kennen, die Pflichten desselben nicht voll 
ziehen ? Man hat besonders seit einem halben Jahr 
hundert und bereits darüber den jungfräulichen Stand 
auf alle nur mögliche Weise zu schänden, zu schmä 
hen und herabzuwürdigen gesucht; man hat alle Mittel 
gebraucht, um diese schönste Blume, die Lilie der 
Keuschheit, in den Koth der Erde hinein zu treten; 
man hat die Welt mit den abscheulichsten Büchern 
und Schriften angefüllt, in welchen die Jungfräulich 
keit nur zum Spotte, zur Schande und zur Verach 
tung dargestellt ist; man hat die Klöster aufgehoben, 
die Znfluchtshäuser der Jungfrauen; man hat das 
Heirathen auf alle mögliche Weise erlaubt und zu