Volltext: Führer durch den Bayerischen Wald und den angrenzenden Böhmerwald

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I. Route, 11. 
den nördlichen Böhmerwald von der Schwarzkoppe 
(Tscherkow) über den Pfraumberg bis zum Dillenberg 
verfolgen kann; weiter gegen Norden sind die Oberpfälzer 
Berge und das Fichtelgebirge sichtbar. Ueber den beiden 
Ossergipfeln erblickt man anr fernen Horizont die Spitzen 
des Erzgebirges. Gegen Westen sieht man in unmittel- 
barer Nähe den bewaldeten Gipfel des kleinen Arber, 
an dessen Fuß sich der kleine Arbersee (910 m) anschmiegt, 
welcher Steinforellen nährt, und dessen Abfluß den weißen 
.Regen bildet. In nordwestlicher Richtung vom kleinen 
Arber, auf dem Hochkamme des Arbergebirges erheben 
sich das Schwarzeck, der Mühlriegel und der wildzerklüftete 
Keitersberg. Südwestlich am Fuße des Arberstockes er¬ 
blickt man das herrlich gelegene Dorf Bodenmais und 
darüber weiter hinaus die Vorberge des bayrischen 
Waldes, darunter die durch ihre herrliche Aussicht ge¬ 
rühmten Berge: die Rusel und den Hirschenstein bei 
Deggendorf. Aus der bis zur Station Gotteszell über¬ 
sehbaren Eisenbahnlinie der Waldbahn treten unweit der 
Ruine Weißenstein bei Regen die mächtigen Pfeiler des 
Oheviadnktes deutlich hervor. 
Auf dem Gipfel des großen Arber kommen Wald¬ 
bäume nicht mehr vor; der obere Teil der Kuppe ist 
kahl und nur mit Weidetriften bedeckt. Die isländische 
Lappenflechte (Eetraria Islándica) wuchert reichlich unter 
dem Gestrüppe der Legföhre (Pinus Pümilo) auch Latsche 
genannt, welche auf allen Hochgipfeln des bayrischen 
Waldes, meist aber auf dem Gipfel des großen Arber 
zu finden ist. Eine besondere Zierde der Arberkuppe 
(auch des Ossergipfels) ist die seltene Simse .Zancas 
triüclas", ein steifes, grasähnliches Gewächs, vom Volke 
nicht unpassend „der Gamsbart" genannt, das Edelweiß 
des bayrischen Waldes, welches der Berg gleichsam als 
Attest über den Besuch seines Gipfels dem unverdrossenen 
Steiger mit auf den Heimweg gibt. 
Der rot markierte Weg vom Arber nachBoden - 
m a i s (2 St.) geht auf der südlichen, grasigen Lehne herab, 
an der 60 Meter unter dem Gipfel gelegenen Arber¬ 
quelle vorüber, unterhalb derselben gleich rechts in den 
Wald, auf einem durch Steine eingefaßten Wege in süd¬ 
westlicher Richtung durch ein Waldgeräumte, welches man
	        
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