Volltext: Kriegsrüstung und Kriegswirtschaft. Anlagen zum ersten Band (1,2)

Die militärische Rüstung — Anhang. 
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wurde unmittelbar vor Einbringung der Heeresvorlage bei den gesetzgebenden 
Körperschaften noch die Aufstellung eines Regiments aufgenommen 4 * 6 7 ). Außerdem sollte 
eines von den noch unvollständigen bayerischen Regimentern seine fünfte Eskadron 
erhalten. Cs fehlten alsdann außer vier fünften Eskadrons in Bayern an der plan 
mäßigen Friedensausstattung — für jede Infanterie-Division eine Kavallerie- 
Brigade mit zwei Regimentern-) — ein Vrigadestab und ein Regiment. Außer 
Schließung dieser Lücken war vom Kriegsministerium für die Heeresvorlage 1913 eine 
Kavallerievermehrung zunächst nicht in Aussicht genommen. Zur weiteren Behebung 
des Mangels an Divisions-Kavallerie in der Kriegsformation 8 * 10 ) gab das Kriegs 
ministerium jedoch den Forderungen des Generalstabes 4 ) statt und sah die Errichtung 
von insgesamt vier Vrigadestäben und sechs Regimentern vor. Als einzige organi 
satorische Forderung stieß diese im Reichstage bei den Beratungen über die Heeres- 
verstärkung 1913 zunächst auf teilweise Ablehnung, wurde aber schließlich doch noch 
bewilligt^). Die Aufstellung der neuen Kavallerietruppenteile«) erfolgte mit geringen 
Ausnahmen im Herbst 1913?). Gleichzeitig wurde zur Förderung der Ausbildung 
junger Kavallerie-Offiziere eine zweite preußische Reitschule errichtet. 
Sämtliche Regimenter erhielten eine über den bisherigen hohen Etat hinaus 
gehende einheitliche Stärke von je 739 bis 745 Unteroffizieren und Mann, 726 Dienst- 
pferden; ähnlich wie bei der Infanterie wurde bei jedem Regimentsstab je ein „über 
zähliger" Stabsoffizier und Rittmeister etatsmäßig. Die vom 1. Oktober 1913 ab 
geltenden Stärken waren jedoch bis Kriegsausbruch noch nicht voll erreicht. 
Die demnach vorhandenen 110 aktiven Regimenter wurden in der Kriegs- 
Organisation 8 ) wie bisher zu je vier Eskadrons mobil, unter Zurücklassung 
einer Schwadron als Ersatz-Eskadron«). In der planmäßigen Kriegsstärke eines 
mobilen aktiven Regiments von 63 Unteroffizieren, 552 Mann 4 «) betrug nach dem 
Stande von 1914 der Anteil der Reservisten vier bis achtzehn Prozent, das übrige 
Personal gehörte dem aktiven Dienststand an. Aus der Mehrzahl der aktiven Regi 
menter einschließlich zugehöriger Brigadestäbe sollten mit Truppenteilen anderer 
Waffengattungen wie bisher elf Kavallerie-Divisionen formiert 44 ) werden. Bei diesen 
Regimentern war die Kriegsstärke seit 1912 noch um einiges in der Bedienung von 
Nachrichtenmitteln auf den Kavallerie- bzw. Kriegs-Telegraphen-Schulen 42 ) vorgebil 
detes Personal erhöht worden, aus dem im Aufmarschgebiet bei jeder Kavallerie- 
4 ) Text-Band S. 145. 
2 ) Ungerechnet den höheren Kavalleriebestand des Gardekorps und des V. Armee 
korps, das zur Verstärkung des Grenzschutzes fünf Regimenter behalten sollte (An 
hang S. 392, Fußnoten 1 und 2). 
8 ) Anhang S. 392. 
4 ) Anlage 54 (Anlage-Band S. 170), 56 (Anlage-Band S. 179). 
«) Text-Band S. 196 f. 
6 ) Einschließlich des bereits 1912 bewilligten Regimentes. 
7 ) Drei fehlende fünfte Eskadrons in Bayern sollten erst im Herbst 1914 er 
richtet werden. 
8 ) Die General - Inspektion und die Inspektionen der Kavallerie wurden im 
Mobilmachungsfalle aufgelöst. 
s) Ausnahmen, S. 426, Fußnote 3. 
10 ) Ohne Sanitäts- und Trainpersonal (6 Unteroffiziere, 67 Mann). 
44 ) Text-Band S. 212. — 42 ) Anhang S. 437.
	        
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