Volltext: Kriegsrüstung und Kriegswirtschaft. Anlagen zum ersten Band (1,2)

Die militärische Rüstung — Anhang. 
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(auf 88) erfahren. Von den bei der Mobilmachung 1914 aufgestellten 113 Reserve- 
Infanterie-Regimentern, die bestimmungsgemäß auch in je drei Bataillone gegliedert 
sein sollten, war eine Anzahl noch unvollständig — 10 nur zu je zwei Bataillonen, 29 
ohne Maschinengewehr-Kompagnien — zusammengesetzt 4 ); die Reserve-Iäger-Vatail- 
lone besaßen weder Maschinengewehr- noch Radfahrer-Kompagnien. Die Kriegsstärke 
der Reserve-Bataillone war etwas geringer als die der aktiven?); sie bestand nach 
dem Stande von 1914 aus durchschnittlich ein Prozent aktiven Mannschaften, 36 bis 
59 Prozent Reservisten und 63 bis 40 Prozent Landwehr I. Die Reserve-Infanterie- 
Regimenter waren, vereinzelt mit aktiven Regimentern und, soweit vorhanden, mit 
Reserve-Iäger-Vataillonen, ebenfalls zu Brigaden zusammengefaßt. Eine den aktiven 
entsprechende gleichmäßige Gliederung der insgesamt 57 Reserve-Brigaden war infolge 
der ünvollständigkeit eines Teiles der Regimenter noch nicht erreicht worden; 52 Re 
serve- und die oben erwähnten vier aktiven Infanterie-Brigaden dienten zur For 
mierung von 28 Reserve-Divisionen«), eine Reserve-Brigade fand bei einer aktiven 
Infanterie-Division 4 ), vier fanden als Festungsbesatzungen Verwendung. 
Die Zahl der Landwehrformationen hatte sich in der Zeit von 1911 bis 1914 
nicht vermehrt^). Die Regimenter (96) gelangten zum größeren Teil „mobil", zum 
geringeren „immobil" zur Aufstellung; sie waren in der Mehrzahl in je drei Batail 
lone, der Rest in je zwei und vereinzelt in je vier oder fünf Bataillone gegliedert. 
Die Stärke auch der mobilen Bataillone war zum Teil geringer als die der Reserve- 
Bataillone«); sie setzte sich ausschließlich aus Landwehrleuten — davon bei den 
mobilen Bataillonen zwischen 13 und 62 Prozent, bei den immobilen zwischen 78, 
und 100 Prozent Landwehr II — zusammen. Von den 75 mobilen Regimentern 
waren 56 (54 zu je drei, zwei zu je zwei Bataillonen) mit verfügbaren Landwehr- 
vereinzelt auch Landsturm- und Ersatz-) Truppenteilen anderer Waffengattungen 
zur Bildung von 28 mobilen gemischten Landwehr-Brigaden vorgesehen, ein weiteres 
ähnlich zusammengesetztes Regiment blieb selbständig?). Die Mehrzahl der noch 
übrigbleibenden mobilen, ebenso wie der immobilen Regimenter wurde ebenfalls zu 
Brigaden (je acht mobilen und immobilen) zusammengefaßt, die als Festungsbesatzun 
gen bestimmt waren«). Maschinengewehre hatte die Landwehr bis Kriegsbeginn noch 
nicht erhalten; vom Generalstabe war wiederholt beantragt worden, wenigstens die 
dem Feldheer zuzuteilenden Landwehrtruppen mit Maschinengewehren auszustatten. 
Auch dem ebenfalls vom Generalstabe wiederholt gestellten Antrag, aus dem noch 
reichlich vorhandenen Überschuß an Landwehrleuten weitere Formationen aufzu 
stellen, war noch nicht stattgegeben worden. Ein Teil dieses Überschusses wurde zur 
Aufstellung von Landsturm-Bataillonen verwandt«), die im übrigen aus Landsturm- 
leuten zusammengesetzt waren; sie wurden abweichend von allen anderen Truppen 
nicht nach Nummern, sondern nach den Landwehr-Bezirken der Armeekorps benannt. 4 5 * * 
4 ) Drei Reserve-Regimenter hatten je vier Bataillone, vier je zwei Maschinen 
gewehr-Kompagnien. 
2) Tabelle 20. — «) Text-Band S. 211 f. — 4 ) Anhang S. 422, Fußnote 6. 
5 ) Die Landwehr-Inspektionen blieben im Kriegsfälle unter einem Stellvertreter 
des Inspekteurs bestehen. 
6) Tabelle 20. — 7 ) Text-Band S. 214 und Tabelle 18. — «) Tabelle 18. 
9 ) Bei ausreichendem Überschuß an Landwehr II konnte dieser in den einzelnen 
Korpsbezirken nach Ermessen der Generalkommandos statt zu Landsturm-, zu über 
planmäßigen immobilen Landwehrformationen zusammengefaßt werden.
	        
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