Volltext: Kriegsrüstung und Kriegswirtschaft. Anlagen zum ersten Band (1,2)

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Kriegsrüstung und Kriegswirtschaft — Anlage-Band. 
mann und bei jedem Jäger-Bataillon je ein „überzähliger" Stabsoffizier und Haupt 
mann etatsmäßig wurden. Vis Kriegsausbruch war dieser Stand freilich noch nicht 
voll erreicht worden. 
Um auch eine größere Anzahl höherer Offiziere (Generale des aktiven Dienst 
standes) als Führer von Reserveverbänden zu gewinnen, wurde die Zahl der Land 
wehr-Inspektionen vermehrt, die im Frieden an Stelle von Brigade-Kommandos das 
Ersatz- und Aushebungsgeschäft in den ihnen zugewiesenen Bezirken zu leiten hatten^). 
Drei derartige Inspektionen, die ihren zuständigen Generalkommandos unmittelbar 
unterstanden, waren in dicht bevölkerten Korpsbezirken bereits früher errichtet worden. 
Ihre Zahl sollte nach und nach so weit vermehrt werden, daß bei jeder Division 
eine Inspektion vorhanden war. Von den in der Heeresvorlage von 1912 angefor 
derten 22 Inspektionen wurden zunächst nur sieben bewilligt; die Heeresvorlage von 
1913 erhöhte die Zahl um weitere 15, die im Herbst 1913 errichtet wurden. 
In der Kriegsformation der Infanterie wirkte sich der Ausbau der 
Friedenstruppe entsprechend aus. Zu den vorhandenen 217 aktiven Regimentern kam 
als weiteres aktives Regiment das im Mobilmachungsfalle neu zu bildende Lehr- 
Regiment i) 2 * * 5 6 7 ) hinzu, das abweichend von den übrigen statt mit einer mit zwei 
Maschinengewehr-Kompagnien ausgestattet war. Jedem aktiven Jäger-Bataillon mit 
Radfahrer- und Maschinengewehr-Kompagnie«) wurde eine Iäger-Kraftwagen- 
Kolonne zugeteilt. Bei einer planmäßigen Kriegsstärke von 82 Unteroffizieren, 
920 Mann^) schwankte bei den mobilen aktiven Bataillonen nach dem Stande von 
1914 der Anteil der Reservisten zwischen 39 und 49 Prozent gegenüber 50 und 60 Pro 
zent vor 1912&). 
Die 106 aktiven Infanterie-Brigaden behielten in der Kriegsformation ihre 
vom Frieden her bestehende Gliederung im allgemeinen bei; eine weitere Brigade 
war beim Gardekorps aus zwei Infanterie-Regimentern (einschließlich des Lehr- 
Regiments) zu formieren. Von den mobilen aktiven Brigaden — 106 zu je zwei, eine 
zu drei Regimentern — verblieben 100 im Verbände der schon im Frieden zuge 
hörigen Insanterie-Divisionen, von denen 49 je zwei«), eine drei Brigaden hatte; 
die 5. und die erwähnte, bei der Mobilmachung zu errichtende 6. Garde-Infanterie- 
Brigade diente zur Formierung einer für das Garde-Reservekorps bestimmten 
3. Garde-Infanterie-Division?), eine weitere Brigade war als Festungsbesatzung 
vorgeseheri, während vier Brigaden und drei einzelne Regimenter bei Reserve-Divi 
sionen bzw. -Brigaden Verwendung fanden«). Bei 19 Brigaden befand sich je ein 
Jäger-Bataillon«). 
Die Reserve-Infanterieformationen hatten in der Zeit von 1911 bis 1914 eine 
Vermehrung um neun Bataillone (auf 332) und 61 Maschinengewehr-Kompagnien 
i) Anhang S. 357, Fußnote 7. — 2 ) Anhang S. 388, Fußnote 3. 
«) Bei den beiden bayerischen Jäger-Bataillonen waren Maschinengewehr-Kom 
pagnien noch nicht vorhanden (Anhang S. 419, Fußnote 7). 
4 ) Ohne Sanitäts- und Trainpersonal (6 Unteroffiziere, 46 Mann). 
5) Bei den Zwei-Vataillons-Regimentern hatte der Anteil der Reservisten bis 
zu 70 Prozent betragen. 
6) Bei einer Division befand sich eine Reserve-Brigade. 
7) Text-Band S. 211. 
8 ) Anhang S. 423 und Tabelle 18. 
«) Darunter ein Reserve-Iäger-Vataillon.
	        
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