Volltext: Kriegsrüstung und Kriegswirtschaft. Anlagen zum ersten Band (1,2)

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wesen. Die Steigerung des Durchschnitts vom Jahrfünft 1880/4 bis zum Jahr 
fünft 1905/9 von 9,46 Doppelzentner auf 16,70 Doppelzentner ist jedenfalls unver 
gleichlich höher als unsere Vevölkerungszunahme. Die absolute Crntemenge an 
Roggen im Reiche stellte sich 1880 auf 49 713 000 Doppelzentner, dagegen 1911 auf 
108 661 160 Doppelzentner, wobei die Anbaufläche sich nur von 5 936 000 Hektar 
auf 6 136 000 Hektar vergrößert hatte. 
Seit 1908 haben wir denn auch regelmäßig eine erhebliche Mehrausfuhr an 
Roggen; es betrug nämlich: 
1908 
1909 
1910 
1911 
die Roggenausfuhr 
5 861 270 Doppelzentner 
6 505 440 
8 200 070 
7 713 330 
die Roggeneinfuhr 
3 472 640 Doppelzentner 
2 747 220 
3 895 080 
6 139 050 
Die großartige Entwickelung der Roggenerträge ist lediglich dem Fortschreiten 
der heimischen landwirtschaftlichen Technik zuzuschreiben, vornehmlich dem Anbau er 
tragreicherer Sorten. Cs ist kein Grund einzusehen, warum es nicht möglich sein 
sollte, ähnliches auch bei anderen Früchten, namentlich beim Weizen, bei welcher 
Frucht uns im Hinblick auf die Volksernährung höhere Erträge besonders ersprieß 
lich sein würden, zu erzielen. Jedenfalls wird in dieser Richtung lebhaft gearbeitet 
und bei der Kartoffel, die für die Masienernährung noch wichtiger ist als das Ge 
treide, dürste dies, namentlich wenn man die Steigerung des Stärkegehalts mit in 
Betracht zieht, bereits mindestens in gleichem Maße wie beim Roggen erreicht sein. 
Durchaus befriedigend, namentlich im Vergleiche zu anderen Kulturstaaten, 
liegen die Verhältniffe auch bei der Versorgung der Bevölkerung mit Fleisch. Hier 
bei brauchte nämlich auf den Kopf der heimischen Bevölkerung aus dem Auslande nur 
bezogen zu werden: 
im Jahre 
Fleisch 
1891 . . 
. . 2,6 Kilogramm 
1892 . . 
. . 3,0 
- 
Jahrfünft 1891—1895 
< 
1893 . . 
. . 2,3 
- 
1894 . . 
. . 3,1 
- 
^ 1895 . . 
. . 2,1 
- 
' 1907 . . 
. . 1,21 
- 
1908 . . 
. . 1,27 
- 
Jahrfünft 1907—1911 
1909 . . 
. . 1,40 
- 
1910 . . 
. , 1,40 
- 
k 1911 . . 
. . 1,85 
- 
durchschnittlich 
2,62 Kilogramm 
durchschnittlich 
1,28 Kilogramm 
Das Verhältnis, das an sich schon recht günstig ist, hat sich also in letzter Zeit 
noch um mehr als 100 Prozent verbesiert. Dabei ist der absolute Fleischverbrauch 
nicht etwa geringer geworden, sondern erheblich gestiegen; er kann zurzeit auf rund 
52 biß 53 Kilogramm auf Kopf und Jahr angenommen werden. 
Daß das bei der Fleischversorgung zurzeit also bestehende geringe Manko ver 
hältnismäßig leicht und unter Umständen binnen kurzer Frist gedeckt werden könnte, 
wird vom landwirtschaftlich-technischen Standpunkte aus ernstlich nicht bezweifelt 
werden können. 
Der Vermehrung der Viehbestände sind an und für sich keine Schranken ge 
zogen; außerdem geht sie leicht und — namentlich bei der für den Fleischbedarf der 
*Kriegsrüstung und Kriegswirtschaft — Anlage-Band. 16
	        
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