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theologica zu. schicken, um diesen hernach, wenn er geprüft
sein werde, für die Pfarre Ostermieting zu präsentieren.
Die Pfarre erhielt nun als Provisoren in spiritualibus
Weltpriester, als Provisoren in temporalibus Zisterzienser
aus dem Stifte Raitenhaslach, und zwar zunächst P. Nivard
Eder, 1797 P. Ignaz Konrad Schmaus, der 1799 Pfarr¬
vikar wurde.
1803 erfolgte die Säkularisation der Stifte im deut¬
schen Reich und auch das Stift Raitenhaslach fand sein
Ende. Schmaus hörte auf Pfarrvikar zu sein und wurde
wirklicher Pfarrer. Von da ab hatten immer Weltpriester
die Pfarre Ostermieting inne. Dr. Rudolf Hittmair.
Zur Geschichte der Bamberger Besitzungen in
Oherösterreich 1521. Von seinen ziemlich umfangreichen
Besitzungen in Oberösterreich, dem ganzen Landstriche vom
Hönhart und Kobernauserwalde bis Unterach und Attersee
sowie dem Gebiete an der Steyer und Teichel1), besaß das
Bistum Bamberg am Beginne der Neuzeit nur mehr die
letztgenannten, die unter dem Vizedom von Wolfsberg in
Kärnten standen.
In der Zeit vom Tode Maximilians I. (1519) bis zum
Hausvertrage von Brüssel (1522), durch den die endgiltige
Teilung der habsburgischen Gebiete zwischen Karl V. und
seinem Bruder Ferdinand erfolgte, waren die Verhältnisse
in den österreichischen Erbländern keineswegs genau ge¬
regelt; besonders handelte es sich um einige Kärntner Graf¬
schaften und Herrschaften, die Karl V. mit den oberöster¬
reichischen Ländern für sich behalten wollte. Daher wählte
Bischof Georg III. von Bamberg (1505—1522) gerade diesen
Zeitpunkt zu einer Reise nach Kärnten, um sich persönlich
über die Lage und Verhältnisse seiner Besitzungen zu
orientieren. Denn dann erst konnte er bei Neuordnung der
Dinge „mit entsprechendem Nachdrucke“ mitreden.* 2)
Die Richtung der Reise3), die der Bischof am 5. August
mit einem Gefolge von 28 Personen antrat, führte über
Forchheim (s. Bamberg), Nürnberg, Neumarkt (sö.
0 Vgl. Strnadt, Peuerbach 120 ff., sowie Geburt des Landes ob der
Enns 46 f. Über die Vorgeschichte des Bamberger Besitzes in Oberösterreich
vgl. A. Dop sch, Die landesfürstl. Urbare Nieder- u. Oberösterreichs etc. Wien
1904, S. LXV ff.
2) Über den Anlaß zur Reise und die Tätigkeit des Bischofes in Kärnten
vgl. v. Jak sch, Die Reise des Bischofes Georg III. von Bamberg nach Kärnten
1521 August 5. bis November 28., in Carinthia 95 (1905) 50 ff.
3) Den Bericht über die Reise schrieb der Kanzleiverweser Hieronymus
Kammermeister, der sich im Gefolge des Bischofes befand. Die Handschrift
(Nr. 1054. Orig. Pap. 4°. 196 Fol.) befindet sich im k. k. Haus-, Hof- und Staats¬
archiv in Wien und führt den Titel: „Was und wie in meins gnädigen Herrn
von Bamberg Reiten in und aus Kernten auch dazwischen daselbst in Kernten
gehandelt ist anno domini 152l“.