Volltext: Die 1. landwirtschaftliche Frauenschule in Verbindung mit einer landwirtschaftlichen Haushaltungsschule für Bauerntöchter in Ottenbach bei Schärding, OÖ.

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Im turmartigen Aufbau des Mitteltraktes der Schule 
sind noch 2 Ziurmer vorhanden, von denen eines als 
Dienstbotenzimmer, eines als Fremdenzimmer gedacht ist. 
An Luftraum ist, da jede Schule nur von 24 Schüle 
rinnen besetzt werden darf, reichlich gesorgt und im Schlaf 
zimmer ein Kubikraum von durchschnittlich 25 m 3 pro 
Bett, bei den Lehrzimmern ein Flächenraum von 2 m 2 
und ein Luftraum von 8 m 3 pro Schülerin, sowie im 
Speisezimmer ein Kubikraum von 42 m? für jede der 
gleichzeitig speisenden Personen vorhanden, außerdem sind 
in sämtlichen Räumen hinreichende Ventilationen ange 
bracht. 
Da übrigens alle Arbeiten nur in Gruppen von je 
6 Mädchen ausgeführt werden, so erhöht sich das Verhält 
nis in den Wirtschaftsräumen noch wesentlich günstiger, 
so daß für den gesunden Aufenthalt der Mädchen in den 
Räumen weitgehend vorgesehen erscheint. 
Da die zulässige Zahl der Schülerinnen in jeder 
Schule unter allen Umständen auf obige Zahl von 24 
beschränkt bleibt, so ist auch die sonst so häufig in Haus 
haltungsschulen bemerkbare Uberfüllung nicht zu befürch 
ten und die Gründlichkeit des theoretischen und praktischen 
Unterrichtes um so mehr gewährleistet. 
Indem das Hauptgewicht der Schule auf die land- 
wirtschaftlich-praktischen Fächer verlegt wird, so wer 
den sich die theoretischen Fächer den jeweiligen Arbeiten 
in der Ökonomie zur richtigen Zeit einleitend und ergän 
zend anzupassen haben. 
Die Schule erscheint daher ganz besonders geeignet, 
Mädchen und Frauen gerade in landwirtschaftlicher Hin 
sicht in alle Gebiete des modernen Landwirtschaftsbetrie 
bes einzuführen, wie dies in Ackerbauschulen, welche in 
Verbindung mit Schulwirtschaften stehen, geschieht, wäh 
rend die rein hauswirtschäftliche'n Fächer 'keinerlei Vernach 
lässigung erfahren, sondern auch darin alle Arbeiten von 
den Schülerinnen selbst ausgeführt werden müssen. 
In Otterbach und auf den Besitzungen des Herrn 
Wieninger stehen der Schule zur Verfügung: Drei Rind 
viehstallungen mit zirka 90 Stück Rindern der Sim- 
mentalerrasse, die nach Leistungszucht gezogen sind, 
Pferdezucht mit Norikern, Schweinezucht mit durch 
schnittlich 200 Porkshireschweinen und deren Kreuzungen, 
Pinzgauer Ziegenzucht, Leistungsgeflügelzucht der 
rebhuhnfarbigen Italiener und Goldwyandottesrasse mit 
künstlicher Aufzucht und einem Stande von 200 — 500 
Hühnern, Forellenzucht, Bienenzucht, Saatzucht 
betrieb, Obstbaumaulage mit 1200 Hoch- und Zwerg 
stämmen, Handels-, Gemüse- und Blumengärtnerei 
mit Warm-, Kalt- und Vermehrungsglashaus, Forst-
	        
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