Volltext: Ellenbrechtskirchen

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Es erübrigt uns nur mehr noch in kurzem die Familienverhältnisse 
und Geschlechtsfolge der Herrn von Erlachs) denen Bischof 
Wolfker angehört hat, vorzuführen. Aber auch hier geratet man in 
Verlegenheit — wie bei den Tegernwanch: wach: bach — nach bestimmten 
Indizien eine fixe Geschlechtsfolge zu entwerfen, schon mit Rücksicht auf 
die vielen Erlahe rc. in Nieder-Österreich, welche hier in Betracht 
kommen könnten. 
Wir begnügen uns anzudeuten, daß schon in der apokryphen Stif 
tungsurkunde von Erlakloster^) als erster Zeuge Hartman 
de Herla und tiefer in der Zeugenreihe „Hadamar, Hada 
mar 3 ) de Herla“ aufscheinen. 
Dagegen erscheint in der echten Konfirmation durch Bischof 
Konrad von Passau d. d. Kremsmünster 22. V. 1151 4 ) keinen de 
Erlah als Zeuge. In der Zwischenzeit erblicken wir in hervorragender 
Stellung einen Heidenricus de Erlaha schon ca. 1094 in 
Traditionen des Grafen von Formbach an ihr Hauskloster gleichen 
Namens; wir finden ihn aber auch in Göttweig um das Jahr 1100 
1) Hier käme noch in Betracht Erlaa bei Atzgersdorf und Jnzersdorf südlich und süd- 
westl. von Wien, dann Erla auch Edla genannt Sitz in der Nähe von Amstetten, 
und Erlach bei Neunkirchen im Pittnergebiet. 
Als alter historischer Boden ist aber vor allem die Gegend 
an der Erlach östlich der Ens und von Ensher vorzuheben. 
Hier liegt Erlakloster, die Hausstistung der Herrn von Machland. 
Hier hatte Adelram von Waldeck-Freistritz-Waltenstein und Eppenberg, der 
Gründer von Seckau, Besitz; siehe mein „Waltenstein und Eppenberg rc." im Linzer 
Museal-Jahresbericht 1909, Seite 24, Note 2. 
Hier hatten die Herrn von Perg und Oftheringen Besitz; siehe meine „Vögte von 
Perg" im Museal-Jahresbericht Linz 1912 u. bes. S. 25. Noch im 15. Jahrh, 
waren Sitz Erla, Höfe und andere Stücke an der Erla lehenrührig von Mitterberg. 
2) Urk. b. o. Ens II, 86, Nr. LXVII ca. 1050. Vergl. hiezu die Note S. 87. 
Mitteilungen des k. k. Archivs für Nied.-Öst. S. 53, Nr. 1. 
Das im Urk. b. o. Ens angekündigte Or. Traufe8imrpt; de Erla 25, VII, 1494 
ist weder im Archiv für Nieder-Österreich, noch im k. u. k. H. H. und Staatsarchiv, 
in welchen beiden Archiven die meisten Urkk. von Erlakloster aufbewahrt sind, 
vorhanden. 
3) Das Insert dieser Urkunde, aufgenommen in der folgenden Konfirmation, hat nur 
„Hadamar de Herla". 
4) Urk. b. o. Ens II, 256—258 Nr. CLXXI, und Mitteilungen des k. k. Archivs 
f. N.-Ö. S. 54—55, Nr. 2. Diese Konfirmation ist unzweifelhaft echt. 
5) Urk. b. o. Ens I, 626—627 et 781.
	        
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