Volltext: Postbüchel 1854 (1854)

Wenn einer täglich schwelgt und prass't, 
Nicht kennt des Hungers Pein und Last, 
Genießt der Traube Saft vom Rhein 
Und gleich darauf Champagner - Wein, 
Das ist kein Pech. 
Doch streich ich mir ein Butterbrot, 
Weil ich vor Hunger fast halb todt, 
Es fällt mir aber aus der Hand, 
Die Butterseite auf den Sand, 
Ja das ist Pech! 
Fährt einer fröhlich auf die Jagd, 
Im Wetter wie dazu gemacht; 
Bei seinem Stand bricht's Wild heraus/ 
Er kehrt mit reicher Beut' nach Haus. 
Das ist keim Pech. 
Doch steh ich tagelang im Sumpf, 
Durchnäßt vom Regen Hemd und Strumpf, 
Da kommt mir ein Häslein zu Gesicht, 
Ich ziele, schieß und — triff es nicht, 
Ja das ist Pech! Ja das ist Pech! 
Glaubwürdiges aus dem Leben. 
In Stammersdorf lebt ein Mann, der so ausgezeichnet 
krähen kann, daß sich sogar die Sonne täuschen laßt und 
aufgeht, wenn er einigemal gekräht hat. 
Dieser Tage wurde in der Moldau bst Prag ein Do¬ 
naukarpfen gefangen, der sich im Gesänge so abrichten 
ließ, daß er Baß-und Tenor-Arien auf einmal zu singen 
im Stande ist, und im nächsten Concerte mit der ersten 
Primadonna einen Gesang-Wettstreit arrangiren wird I 
Eine Dame in Ketschkemet ist so fett, daß man jedes¬ 
mal, wenn man sie gesehen hat, einen Schnaps darauf 
Srmken muß. 
Ein französischer Parfümeur aus Czaslau gebürtig, er¬ 
fand eine neue Art Parfum- Seife, von solch außeror-
	        
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