Volltext: Postbüchel 1854 (1854)

D ie kriegerischen Eheleute. 
Ich und mein reizendes Weibchen 
Wir raufen so gern mit einund', 
Und glücklich sind wir und zufrieden 
Im ewigen Kriegeszustand. 
Wie kann man von Frieden nur schwärmen, 
Der Friede macht schläfrig und trag, 
Gesünder ist, als die Gichtleinwand 
Ein Buckel voll tüchtige Schläg. 
Mein Auge und das meines Weibchens 
Wie Märzveilchen sind sie so blau, 
Und schön blaue Augen liebe 
Ich eben so wie meine Frau. 
Der Himmel hat zwar unsere Augen 
Mit schw arzbrau n er Farbe creirt; 
Doch seit wir uns ehlich verbunden. 
Sind sie auch stets blau colorirt. 
Wenige Worte. 
„Kellner," sagte ein Reisender, „ich bin kein Freund 
von vielen Worten, und wiederhole nicht gerne, was ich 
einmal gesagt habe, deßhalb geben Sie acht auf das, was 
ich verlange und besorgen Sie mir es schnell und pünkt¬ 
lich." 
„Ganz wohl, mein Herr," entgegnete der Kellner. 
„Zuerst bringen Sie mir ein Glas kaltes Wasser, ein 
Glas Rhum, etwas Zucker und einen Theelöffel; wischen 
Sie den Lisch av, lassen Sie Feuer anmachen, bringen 
Sie mir zwei Lichter, Federn, Tinte, Papier, Federmesser, 
Siegellack; erkundigen Sie sich, um welche Zeit die Post 
nach Znaim geht, nebstbei auch zu welcher Stunde das 
Dampfboot nach Linz fährt, und wo die Wägen stehen, die 
zum Dampfboote bringen, sagen Sie dem Hausknecht, daß er 
für mein Pferd sorge, es abreiben, seine Füße putzen, und 
es mir anzeigen toll, wenn es fressen kann. Bestellen Sie 
das Hausmädchen , daß Sie mir das Bett rein überzieht, 
die Ucberzüge vorher gut lüftet, mir eine Nachtmütze be-
	        
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