Volltext: Was will der Heimatblock?

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Arbeitslosigkeit selbsttätig zurück. Aber dieser Umschwung, dieser Gesun 
dungsprozeß wird immerhin geraume Zeit in Anspruch nehmen, während 
der wertvolle Arbeitskräfte brachliegen. 
Es ist freilich sinnwidrig, daß wir in Oesterreich noch immer aus 
ländische Arbeiter verwenden, so zum Beispiel für den Zuckerrübenbau. Für 
die „Vereinzelung" der Zuckerrübe werden in Oesterreich slowakische Wan 
derarbeiter verwendet, die in einer Anzahl von 15.000 jährlich auf 6 Mo 
nate zu uns kommen. Jeder dieser Arbeiter verdient in halbjähriger Akkord 
arbeit rund 1000 Schilling; das sind also 15 Millionen Schilling, die 
alljährlich ausländischen Arbeitern zufließen. Es wird behauptet, daß 
unsere eigenen Leute für diese Arbeit unfähig sind. Doch stehen heute schon 
etwa 200 Mühlviertler hiefür in Verwendung und zwar zur vollsten Zu 
friedenheit ihrer Dienstgeber. Für das Mühlviertel ist die Uebernahme 
dieser Arbeit darum besonders günstig, weil sie im Mai und Juni und dann 
wieder ab Mitte September bis Mitte November erfolgt. Da im Mühl 
viertel die Heuernte erst Ende Juni stattfindet, die Getreideernte Ende 
Juli bis Ende August, die Kartoffelernte im September, so kann die 
Saisonarbeit im Rübenbau gerade zu einer Zeit versehen werden, zu der 
im Mühlviertel keine Erntearbeiten zu leisten sind. Die Rübenbauarbeit 
wird am leichtesten von Kindern erlernt. Sie gehen, IZjährig, eine Saison 
mit den gelernten Arbeitern mit. Im nächsten Jahr können 2 Kinder schon 
die Arbeit eines Erwachsenen leisten. Durch diese Schulung würden keinerlei 
Kosten erwachsen und unseren fleißigen Mühlviertlern eine sehr bedeutende 
Berdienstmöglichkeit erschlossen werden. 
Wir haben in unserem Programm für den Nationalrat als eine 
Art großzügiger produktiver Arbeitslosenfürsorge die Einführung der Ar- 
beitsdienstpflicht gefordert. Obwohl ein diesfälliger Gesetzesantrag im Na 
tionalrat eingebracht wurde, scheint doch wenig Hoffnung dafür zu be 
stehen, daß diese Forderung in absehbarer Zeit verwirklicht wird. Der ober 
österreichische Landtag hat aber nicht die Möglichkeit, ein derartiges Gesetz 
für Oberösterreich allein zu beschließen, wohl aber hätte das Land die 
Möglichkeit, einen freiwilligen Arbeitsdienst einzurichten, der der Wirtschaft 
des Landes neue Möglichkeiten erschließen könnte. Das Land würde unver 
heirateten, im Bezüge der Arbeitslosenunterstützung stehenden Männern 
gegen Abfuhr dieser Unterstützung ausreichende Verpflegung, Unter 
kunft und Bekleidung gewähren, wenn sie sich verpflichten, ohne 
besondere Entlohnung gemeinnützige Arbeit zu verrichten. Wir zwei 
feln nicht daran — und Versuche, die in dieser Richtung schon 
gemacht wurden, bestätigen diesen Optimismus — daß sich einige 
Tausend junger Männer finden werden, die ein gesichertes, geregeltes 
und tätiges Leben dem müßigen und freudlosen Dasein des Arbeits 
losen vorziehen und das um so eher, wenn ihnen aus diesem gelei 
steten freiwilligen Arbeitsdienst Vorteile erwachsen (zum Beispiel: Bevor 
zugung bei Erlangung öffentlicher Anstellungen, Siedlungsrecht usw.). 
Ebenso wie bei der Einführung der Arbeitsdienstpflicht, wäre es auch 
beim freiwilligen Arbeitsdienst vollkommen sinnwidrig, die Arbeitskräfte 
für solche Arbeiten zu verwenden, die bisher von der Privatwirtschaft oder
	        
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