Volltext: Was will der Heimatblock?

30 
Konsumenten und der Viehzüchter zusammengesetzt ist. Die derzeit bestehende 
Viehverkehrs-Gesellschaft hat sich durch ihre parteipolitische Einstellung als 
unfähig erwiesen, die Interessen der Viehzüchter zu vertreten. Auf diese 
Weise wird es möglich sein, die Einfuhr auf das Notwendigste zu be 
schränken und eine niedere Spannung zwischen den Lebengewichtpreisen 
und den Fleischpreisen einzuführen. Die Absatzorganisation wird gleichzeitig 
die Schlachtviehzucht in Bezug auf Gattung und Qualität in jene Richtung 
zu lenken haben, die dem Bedarf des Konsumenten entspricht. 
Die Steuer- und Kreditfrage. 
Muß der Landwirt einerseits von dem Druck der Auslandskon 
kurrenz befreit werden, so muß andererseits auch die Steuerlast erleichtert 
werden, die auf seinen Schultern ruht. Die landwirtschaftliche Grundsteuer 
ist ein Unikum unter den Steuern; denn sie bemißt die Abgabe nach einem 
zu Urväters Zeiten errechneten Hektarertrag, der nun mit irgend welchen 
Zahlen auf gut Glück vervielfacht wird. Der jeweilige Preis des Viehes, 
des Getreides und der anderen Produkte, der doch die Grundlage des 
„Hektarertrages" bildet, wird überhaupt nicht berücksichtigt. Wir fordern, 
daß die Grundsteuer in eine Ertragssteuec umgewandelt wird, wodurch 
verhindert werden soll, daß passive Betriebe, oder Betriebe, die nicht mehr 
abwerfen, als das kärgliche Leben, überdies noch eine Steuer tragen 
müssen. 
Ebenso fordern wir die Abänderung der Vorschriften über die Erk 
und Uebertragungsgebühren beim Besitzwechsel landwirtschaftlicher Betriebe, 
und zwar in dem Sinne, daß solche Betriebe von der Steuer überhaupt 
befreit werden, wenn sie andernfalls von vorneherein lebensunfähig wären. 
Daß es solcher Betriebe leider eine Menge gibt, darüber geben die Spalten 
der amtlichen Zeitungen ein erschreckendes Bild. Sie beweisen, daß jährlich 
rund tausend Bauernwirtschaften unter den Hammer kommen! 
ck) Die forstwirtschaftliche Produktion. 
Bon der gesamten Landesfläche Oesterreichs entfallen auf Wald 
37 Prozent, von der produktiven Landesfläche sind 42 Prozent Wald. Die 
über drei Millionen Waldboden in Oesterreich produzieren jährlich über 
9 Millionen Kubikmeter Holz und der Holzexport ist an der gesamten 
Ausfuhr Oesterreichs mit fast 60 Prozent der Warenmenge und mit 
20 Prozent des Warenwertes beteiligt. Daraus geht hervor, daß der 
Forstwirtschaft in unserem- Lande eine hervorragende Bedeutung zukommt 
und daß der Staat ein lebhaftes Interesse daran hat, diese Quelle des 
Wohlstandes nicht versiegen zu lassen. Die Wichtigkeit des Waldes für die 
Beschaffenheit des Klimas, der Wasserwirtschaft und Bodenkultur, sein 
Einfluß auf die Abwehr von Elementarkatastrophen ist unbestritten. Im 
Gebirge ist der Wald oft die Voraussetzung für die Bewohnbarkeit über 
haupt und es ist eine Erfahrungstatsache, daß mit der Waldgrenze auch 
die landwirtschaftliche Nutzung zunimmt oder abnimmt.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.