Volltext: Die Dachstein-Gruppe

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Dachstein-Gruppe. 
IV. Die Mandling und Touren von Filzmoos. 
15. Die Mandling. 
Bevor wir uns cler Südseite unserer Gruppe und damit der 
Bamsau zuwenden, besuchen wir noch das Thalgebiet der Mandling 
mit dem vom Stuhlgebirge auslaufenden Kamm der Bischofsmütze. 
Der Uebergänge von Gosau in die'Mandling wurde bereits in 
Nr. 11 und 14 gedacht. 
Vom Ennsthal, in welches der Mandlingbach unweit der 
Station Mandling, 2 St. oberhalb Schladming mündet, erreicht man 
die Mandling am bequemsten. 
Auf dem Stationsplatze Mandling haben wir noch keine Ahnung 
von den Schönheiten, welche unser harren, sobald nur die erste Höhe 
erstiegen ist. Waldige Berge umschliessen den sumpfigen Thalgrund, 
durch welchen sich in trägem Laufe die Enns schlängelt. Gleich rechts 
vom Bahnhof bietet das Gasthaus des Salzburger Wirths bescheidene 
Unterkunft und Erfrischung, wir aber wenden uns sofort links und 
betreten einen schlechten Fahrweg, welcher ziemlich steil an der 
nördlichen Thallehne ansteigt. Schon nach wenigen Schritten erblickt 
man durch den Einschnitt des Thals bei Badstadt eisige Hochgipfel 
aus den Tauern, Hochtenn und Kitzsteinhorn. Nach etwa 20 Min. 
nimmt die Steigung ab und einige Gehöfte erscheinen. Wir biegen 
um eine Ecke, da öffnet sich mit einem Schlag das waldige Thal, und 
in seinem Hintergrund starren riesenhoch Thorstein, Mitterspitze 
und Dachstein auf, eine röthlich-graue Mauer, die höchsten Zinnen 
schneebestäubt und mit glänzenden Firnstreifen geziert. Ueberraschend 
ist der grosse Winkel, unter welchem sich die Wände aufbauen. 
Niemand wird sich dem ergreifenden Eindruck zu entziehen vermögen, 
welchen dieser titanenhafte Colossalbau aus nacktem Fels und 
blinkendem Schnee macht. Wenige der besuchtesten Gegenden unserer 
Alpen haben nur entfernt Aehnliches aufzuweisen, und trotzdem weiss 
fast Niemand von diesem herrlichen Punkt, welcher in 20 Minuten 
von einer Eisenbahnstation zu erreichen ist! Der eigentliche Thalweg 
in die Mandling führt an der rechten Seite sanft bergan. Man kann 
jedoch auch östlich an’s Bachbett hinabsteigen und kommt jenseits 
auf einem Steig um den Böttesberg herum zum Auhäusler. An den 
Gehöften vorbei, wenden wir uns links und kommen auf einen Fahr 
weg, welcher an der rechten Thalseite durch.Wald hinanzieht. Nach' 
V 4 St. bezeichnet ein Kreuz die Stelle, wo ein Weg an die Vereinigung 
der beiden Mandlingbäche hinabführt. Steigt man von dort gerade 
nördlich hinan über den Bücken, so gelangt man auf die Hachau und 
zur Bachl- oder Seharlalpe. Auch zum Auhäusler führt ein Steig, 
welcher zunächst die Kalte Mandling übersetzt und dann um den
	        
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