Volltext: Die Dachstein-Gruppe

G. Geyer, Touren von Hallstatt. 
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Will man nach Gösau absteigen, so bleibt man auf dem kleinen 
beim Aufstieg jenseits der Grathöhe getroffenen Pfad, erreicht bald 
einen Sattel zwischen Schiechling- und Schreieralpe und in 5 / 4 St. 
von der Spitze diese Alpe. Von hier direct zum Klaushof abzusteigen, 
ist wegen des schlechten und schwer zu findenden Pfades nicht rath- 
sam; man geht daher zuerst SW. zur Eossalpe, steigt dann erst durch 
einen ziemlich steilen Graben, doch auf gut kenntlichem Weg ab, 
der beim Uebergang über die Hohe Scheibe näher beschrieben wird. 
In 2 V 2 St. von der Spitze ist der Brandwirth in Gosau erreicht. 
10. Ueber die Hohe Scheibe nach Gosau.*) 
Diese Partie ist lange nicht so anstrengend, als die Ersteigung 
des Blassen, natürlich auch nicht so lohnend. Dennoch ist sie wegen 
des geringen Zeitaufwandes von kaum 4 St. bei einem Ausflug von 
Hallstatt nach Gosau für den Hinweg anzurathen, damit man die doch 
immerhin eintönige Gosauer Strasse nicht zweimal zu begehen braucht. 
Man geht vom Salzbergwerk links noch weiter auf dem breiten 
Weg fort; erst beim „Kaiserin Katharina-Theresia-Stollen“ biegt 
man rechts ab und folgt einem Weg, der bald im Gras kaum sichtbar 
ist, bald als breiter Kiesweg hervortritt. Ein Bächlein Messt zur 
linken, das man überschreitet und nun zu einer Wegtheilung kommt, wo 
man sich links hält, durch Wald weiter immer auf breitem Weg auf 
eine Wiese und auf dieser mässig ansteigend zu zwei Alpenhütten, die 
auf der Höhe des SW. dicht unter der Spitze des Blassen befindlichen 
Sattels liegen. Es heisst hier „Auf dem Daum“. Yon Hallstatt bis 
hieher 1 St. 35 Min.; fast auf dem ganzen Weg hat man den Rückblick 
auf die Obertrauner Bucht und ihre Umwallung; auf dem Daum liegt 
vor uns ein Hochthal, an dessen jenseitiger Begrenzung sogleich eine 
Eelswand mit blutrothen Flecken auffällt, die Hohe Scheibe 1627 m; 
rechts von dieser, tief eingeschnitten, doch von hier aus nicht ganz 
sichtbar, liegt der Uebergang nach Gosau. 
Auch der Sattel links von der Hohen Scheibe führt nach Gosau, 
man würde hiebei die Alpe Plankenstein berühren, von wo ein Steig 
an der Grabalpe und den Schleifsteinbrüchen vorbei zum Gosau- 
schmied führt, doch ist es etwas weiter. Gerade hinab vom Daum 
geht es zur Klausalpe, links die Abstürze des Dachstein-Plateaus, — 
tief unten rauscht der Waldbachstrub. Man steigt jetzt nicht in das 
Thal hinab, sondern geht auf kleinem, doch immer deutlich sicht 
barem Steig gerade unter den felsigen Abhängen des Blassen hin, 
mehrmals Schutthalden überquerend. Nun kommt ein Holzschlag, 
dann bei einer Gruppe besonders schöner alter Bäume vorbei die 
Durchgangalpe (45 Min.); der Weg ist zuletzt wegen der glatten Kalk 
platten etwas beschwerlich zu begehen, bietet aber prächtigen Blick 
*) G. Gröger, Hallstatt und seine Umgebungen. Wien, 1878.
	        
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