Volltext: Die Dachstein-Gruppe

G. Geyer, Touren von Hallstatt. 
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in östlicher Richtung längs des Kaliseisfeldes auf dem schuttbedeckten 
Rücken bis zur ebenen Endzunge hinabgeht, dieselbe südöstlich quert 
und sodann durch das Gjaidkar auf schon geschildertem Weg an 
steigt. 
Will man den Koppenkarstein besteigen, so führt die Route 
über den Hallstätter Gletscher hinauf bis in die Gegend der Dirndln, 
von wo man links gewendet auf den Schladminger Gletscher übergeht. 
Nächst der Hunerkogel-Scharte vorbei hält man sich etwas ab 
wärts an den Fuss des Kleinen Koppenkarstein und steigt durch ein Eis 
couloir bis nahe an den Grat, auf dessen Nordseite die steilen Wände 
in östlicher Richtung bis zur Scharte zwischen Kleinem und Grossem 
Koppenkarstein traversirt werden. Der Grat stösst hier senkrecht an 
eine dreieckige Wand, über welche es schräg von S. nach N. hinauf 
geht. Böse Platten müssen im unteren Theil der Wand bezwungen 
werden. Nun kommt man abermals auf die Nordseite des Grates und 
schliesslich über diesen selbst bequem auf den Gipfel. 
Weniger empfehlenswerth ist ein zweiter Anstieg, welcher in 
Nr. 23 genauer beschrieben ist. 
Von den Dirndln ca. 2800 m wurde das südliche, höhere, zum 
ersten Mal 1879 von den Herren Dr. Fikeis undDr. Krischker aus 
Wien bei Gelegenheit einer Dachstein-Ersteigung bestiegen; vom 
obersten Firnbecken am Westfuss der beiden Schrofen wurde die 
höchste Spitze durch eine steile Rinne erreicht. 
Was den Uebergang über die Simony-Sch arte anbelangt, so 
sind bisher nur wenige gelungene Passagen zu verzeichnen. Die Firne 
des Hallstätter Gletschers reichen von 0. bis an den steil abbrechenden 
Rand der Schartenhöhe, aus welcher einige Felsklötze aufragen, die 
Hauptschwierigkeit liegt jedoch im Abstieg über eine ca. 250 m 
hohe Wand auf den bedeutend tiefer gelegenen Gosaugletscher. 
Am steilsten ist das letzte Stück knapp ober dem Gletscher, welcher 
ausserdem zuweilen eine bedeutende Randkluft bildet. 
Weit besser ist der Uebergang über die Steiner-Scharte, 
welche Herr Dr. C. v. L e d er er am 16. Juli 1881 mit dem Führer 
Steiner überschritt und diesem zu Ehren benannte. Die Scharte be 
findet sich in geringer Entfernung von der tiefsten Einsenkung der 
Simony-Scharte. Vom Hallstätter Gletscher führt ein bequemer Firn 
hang empor, an der Gosauer Seite folgt zuerst eine Schlucht mit 
Geröll, dann einige Platten und zuletzt eine unter ca. 40° zum Glet 
scher hinabziehende Schneerinne ohne Randkluft. Der Abstieg bei der 
erwähnten Tour erforderte ca. 20 Minuten. 
Das Hohe Kreuz 2839m. Die felsige Scheidewand zwischen 
dem Hallstätter und Gosauer Gletscher, welche vom Hohen Dachstein 
gegen N. ausläuft, erleidet durch die Einsenkung der Simony-Scharte 
eine tiefe Depression und erhebt sich sodann zur langgezogenen Kamm 
linie des Hohen Kreuz. 17*
	        
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