Volltext: Die Dachstein-Gruppe

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Dachstein-Gruppe. 
Von dem kaiserlichen Jäger Jacob Buchsteiner aus Schlad- 
ming wurden theils allein, theils in Gesellschaft des Waldmeisters 
Grill aus Aussee und mehrerer Bergknappen in den Jahren 1817 und 
1818 mehrere vergebliche Versuche gemacht, bis es endlich 1819 
Buch st ein er gelang, den Gipfel zu erreichen. 1823 wiederholte 
Buchsteiner, begleitet von einem Georg Kalkschmied aus 
Bainsau, die Besteigung, doch geht aus deren Bericht, welcher von 
Schmutz und Weidmann veröffentlicht wurde, klar und deutlich 
hervor, dass damals nicht der Hohe Dachstein, sondern der zu jener 
Zeit allgemein für höher gehaltene Thor stein bezwungen worden 
war. Ueberhaupt begegnet man in älteren Schriften einer fortwährenden 
Namensverwechslung der beiden Berge, die sich, obschon bereits 
durch Pudiwitter 1836 (Steiermärkische Zeitschrift, N. P. III. Jahr 
gang, Heft 2, S. 77) richtig gestellt, noch bis in die jüngste Zeit ver 
folgen lässt. Derselben Arbeit entnehmen wir, dass am 18. Juli 1834 
von Professor Thurwieser in Begleitung der beiden Führer Adam 
undPeter Gappmay er aus Filzmoos die erste authentisch constatirte 
Besteigung des Hohen Dachstein ausgeführt wurde. 
Diese, sowie die wenigen in den nächsten Jahren folgenden Be 
steigungen wurden vom Gosauer Gletscher unternommen, bis 1843 
Professor Friedrich Simony auch die Ostseite durch Anbringung 
eines Seiles an den steilen Wänden gangbar machen liess und dadurch 
einen Weg vom Hallstätter Gletscher zur Spitze eröffnete. 
Der Gipfel des Dachstein bildet einen bogenförmigen, ca. 
15 Schritte langen Grat, dessen südwestliches Ende den höchsten 
Punkt trägt, während auf dem nordöstlichen Ende ein Vermessungs 
signal in einem Steinhaufen aufgerichtet ist. Grossartig, weitreichend 
und abwechslungsreich wie wenige andere ist das Panorama. 
Eine detailirte Schilderung der Aussicht erscheint überflüssig, 
es mag Hinweisung auf das beigegebene Panorama (Tafel 13, 14) 
genügen. *) 
7. Weitere Touren von der Simony-Hütte. 
Ausser für die Besteigung des Dachstein bietet die Simony- 
Hütte auch noch für mehrere andere Spitzen einen vortrefflichen 
Ausgangspunkt. 
Der Gjaidstein kann entweder von dem gemeinsamen Firn 
felde in der Nähe der Dirndln über den Südgrat in 2V.-3 St., oder 
noch kürzer auf die Art bestiegen werden, dass man von der Hütte 
*) Das Panorama wurde im August 1879 aufgenommen, wobei mein Streben 
dahin ging, nebst möglichster Treue in den Formen, auch ein Bild zu schaffen, 
welches dem Beschauer die Charakteristik der Eisregion vermittelt, so weit dies 
mit einer einfachen Federzeichnung bei so grossen Formen überhaupt möglich ist. 
Ischl. Ferd. Mühlbacher.
	        
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