Volltext: Die Dachstein-Gruppe

G. Geyer, Touren von Hallstatt. 
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II. Touren von Hallstatt. 
6. Ueber die Siinony-Hütte auf den Dachstein 2996 m. 
Wenige Minuten südlich von Hallstatt mündet von W. das 
malerische Echernthal, links begrenzt von den hohen Abstürzen des 
Hirlatz, rechts von der merkwürdig geschichteten Ahorn- und Sieg wand. 
Ueppige Vegetation bedeckt den ebenen Boden. Am Waldbachstrub 
vorbei überschreitet man den Bach und steigt am rechten Ufer einen 
steilen Schuttkegel hinan, bald in Serpentinen, bald knapp am Band 
der schroffen zum Waldbachstrub abstürzenden Hänge. Im Kückblick 
hat man das grüne Echernthal zu Füssen, weiter aussen die Seebucht 
von Obertraun und endlich das Gebirgs-Amphitheater des Koppen 
und Gschirrkogel; bald aber wendet sich der Steig um eine Ecke des 
Dürrenberges und führt nun fast eben thalein. Tief unten schäumen 
die Wogen des Waldbachs über moosige Trümmer. Eine breite 
Strasse zieht verlockend rechts hinab über eine Brücke, sie führt 
jedoch nur zur Klausalpe, deren Hütten einen saftig grünen wald 
umrandeten Wiesboden schmücken. Hoch oben thürmen sich über 
eine Terrasse die grauen Klippen des Blassenstein. Zuerst durch 
hochstämmigen Buchenforst, dann durch niederes Gestrüpp zieht der 
schmale Weg. Ueberall treten die polirten Erosionsmuscheln der 
Karren aus dem Boden hervor, oft gleitet der Fuss in den von 
schwarzem lockeren Humus erfüllten Binnen zurück. Ueber eine 
von Erd- und Himbeergesträuch überwucherte Blosse, die Wald 
bachleiten, in deren Nähe am Waldbachursprung die Gletscherwässer 
des Karlseisfeldes als mächtiger Bach zu Tage treten — ein gross 
artiges Bild — gelangt man in 1 St. vom Strub auf den Kücken des 
Dürrenberges, den man übrigens auch an den Abhängen des Hirlatz 
über die Dürrenalpe und durch den Graben zwischen Hirlatz und 
Dürrenberg, also auf der Südseite in etwas kürzerer Zeit erreicht. 
Nun wendet man sich der Südabdachung des Dürrenberges zu, längs 
welcher neben dem Wege eine Holzriese berabführt, und gelangt 
in V 2 St. über einige Waldwiesen, deren Basen schon überall von 
Karrenfeldern verdrängt wird, zur Tropfwand. In einer engen Gasse, 
rechts die überhängende Tropfwand, links einen sehr steilen Hang, 
zieht der Steig über Trümmer hinan. Feuchte Kühle herrscht in der 
von Schutt und Geröll erfüllten Schlucht. Zurückblickend sieht man 
gerade durch den Spalt zum See hinab. Statt der Schlucht zu folgen, 
wobei man in die Grubalpe gelangen würde, biegt man plötzlich 
scharf links ab und folgt einem theilweise verbesserten steilen Weg 
gerade hinan durch den Wald. Die abgewaschenen Karrenplatten und 
der glatte, von Buchenlaub bedeckte Boden machen das Ansteigen 
ziemlich sauer, so dass man freudig eine etwas ebenere Strecke
	        
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