Volltext: Die Dachstein-Gruppe

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Dach stein- Grupp e. 
Schwemmserkogel, an deren Abhang abseits des Weges die einsame 
Krippenalpe liegt; vorne schliesst ein kahler Riegel die Aussicht ab, 
energischer windet sich der Steig in die Höhe und in 3 / 4 Stunden vom 
Krippenbrunn betreten wir das eigentliche Hochplateau, wo auf einem 
Felsbuckel drei grosse, schon von unten sichtbare Steinmandln stehen. 
Wir sind am Krippeneck, und die Steinmandln bezeichnen eine 
wichtige Wegscheide: südlich über die Hochfläche leiten die Dauben 
hinan zur Feisterscharte und hinab nach Ramsan, rechts zieht ein 
Pfad zwischen niedrigen Hügeln in l; 4 Stunde hinab zur Gjaidalpe. 
Auf den Krippenstein zu gelangen, wendet man sich scharf links 
über Karren und durch Lecken gegen denFuss des Kleinen (südlichen) 
Krippenstein. Oben und unten von Wänden begrenzt, zieht eine 
Terrasse nördlich auf den gewölbten Kamm des Bergs. Zuerst durch 
grasige Mulden, dann über abgewaschene grosse Felsflächen und alte 
Schneereste gelangt man auf die Höhe und zuletzt direct gegen N. 
über Rasen auf den breiten, domartigen Gipfel des Krippenstein. 
(1V 2 St. vom Krippeneck*) 
Der Gipfel bildet einen runden mit Rasen bedeckten Rücken, 
welcher nach W. und N. in steilen Wänden abfällt und dessen höchster 
Punkt beiläufig in der Mitte gelegen ist. Eine an Contrasten reiche Aus 
sicht belohnt den ziemlich mühevollen Aufstieg. Während im S. die 
wüstenartige Hochfläche mit ihren öden Kesseln und wellenförmigen 
Buckeln hinwogt, links überragt von den fernen Zügen der Niederen 
Tauern, gekrönt durch die firnumlagerte centrale Gruppe, senkt sich 
gegen N. der Blick volle 1600m hinab zum Spiegel des Hallstätter 
Sees.**) Freundlich grünt in dem weiten Thor zwischen Sarstein und 
Koppen das liebliche Thal von Altaussee, dessen See von dem bleichen, 
ruinenhaften Gipfelmeer des Todten Gebirges überragt wird. Instructiv 
ist der Anblick des centralen Dachsteinstocks. An die graue Fläche 
des „Stein“ schliesst sich im S. der Kamm der Scheichenspitze, vor 
welche, kaum von den dahinter liegenden Felsen für das Auge trenn 
bar, der Landfriedstein tritt. Noch näher, weit kühner schwingt sich 
sodann rechts der Grosse Koppenkarstein auf, dessen lange Schneide 
in schroffen Wänden auf die Firnfelder des Schladminger Gletschers 
abbricht. Rechts vom Koppenkarstein wölbt sich in glockenförmiger 
Kuppel der Hohe Gjaidstein. Rundbucklige Plateaus senken sich von 
ihm zum Mittleren und Niederen Gjaidstein, über welchen die obersten 
Felder des Hallstätter Gletschers glänzen. 
*) Ein anderer, bedeutend kürzerer, aber steiler Weg führt direct von der 
Krippenalpe herauf. Man überquert den geschilderten Steig und klimmt jenseits 
gerade hinan in 1 St. auf den Gipfel. 
**) Um einen noch vollständigeren Thalblick zu erlangen, empfiehlt es sich 
in 7 4 St. auf den nördlich vorgeschobenen Kopf hinabzusteigen, wo man über eine 
senkrechte Wand tief unter sich die grüne Ebene von Obertraun erblickt.
	        
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